Kanalbau in Bexbach Abwasser wird vom Regen getrennt

Bexbach · Landesregierung unterstützt Kanal-Baumaßnahme entlang der Kleinottweiler Straße in Bexbach mit 225 000 Euro.

 Am Rande der Übergabe einer entsprechenden Förderung seitens des Landes erläuterte Georg Zintel vom Baumat der Stadt Bexbach gestern die geplante Umstellung auf ein neues System zur Trennung von Abwasser und Regenwasser im Bereich der Kleinottweiler Straße.

Am Rande der Übergabe einer entsprechenden Förderung seitens des Landes erläuterte Georg Zintel vom Baumat der Stadt Bexbach gestern die geplante Umstellung auf ein neues System zur Trennung von Abwasser und Regenwasser im Bereich der Kleinottweiler Straße.

Foto: Thorsten Wolf

Mit etwas über 225 000 Euro in Form eines Bewilligungsbescheides im Gepäck hat gestern Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer in Bexbach Station gemacht. Hintergrund des am Höcherberg gerne gesehenen Besuchs im Rathaus ist eine umfangreiche Kanal-Baumaßnahme entlang der Kleinottweiler Straße. Die soll zu Beginn des neuen Jahres starten und dafür sorgen, dass im Bereich zwischen der Straße „Am Sägewerk“ in Richtung Ortsausgang in Zukunft Abwasser und Regenwasser getrennt geführt werden.

Dass Bexbach für diese Maßnahme nun Geld vom saarländischen Umweltministerium bekommt, liegt an der Aktion „Wasserzeichen“, mit dem man landesweit die Gewässergüte weiter erhöhen will. Doch welchen Zweck hat das Trennen von unterschiedlichen Abwässern mit Blick auf dieses Ziel? Genau das verdeutlichte Georg Zintel vom Bauamt der Stadt. „Mit dem Trennen von Regenwasser und Abwasser wird die Konzentration eben des Abwassers erhöht. Das ermöglicht der Kläranlage in Limbach ein effizienteres Reinigen, die Reinigungsleistung wird deutlich erhöht.“ Auch sei die Menge an Wasser, die in Limbach in der Zukunft noch geklärt werden müssen, durch die Trennung vom Regenwasser deutlich geringer. Das Regenwasser selbst werde nach Ende der Baumaßnahme, so Zintel weiter, in ein Regenrückhaltebecken am Ortsausgang und von dort in den Feilbach laufen.

Sechs Monate veranschlagt man derzeit für die Baumaßnahme, die Gesamtkosten werden sich, vorbehaltlich der Ergebnisse der Ausschreibungen, voraussichtlich bei etwas über 500 000 Euro bewegen, 460 000 Euro davon sind förderfähig und werden vom Umweltministerium mit den besagten etwas über 225 000 Euro unterstützt. Für die Autofahrer hatten Zindel, Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis und Bauamtsleiter Thomas Schneider gestern eine gute Nachricht: Da der neue Kanal für das Regenwasser nicht in der Straße, sondern abseits im Bereich des Fuß- und Radweges gebaut werde, hielten sich die Einschränkungen für den Pkw-Verkehr in Grenzen. Lediglich im Bereich der Kreuzung der Straße „Am Sägewerk“ werde man zeitweise eine Ampel einrichten müssen, da hier der Kanal-Neubau die Kleinottweiler Straße kreuze. Da man zudem von sieben Baugruben aus mit einem speziellen Bohrgerät arbeite, sei es auch nicht nötig, den Bereich der Baustelle weitläufig aufzureißen. Für Fußgänger, so Zintel, könne man so die Möglichkeit schaffen, die Baustelle auf dem dann provisorisch ausgebauten Grünstreifen zwischen Straße und Fußweg zu passieren.

Staatssekretär Roland Krämer betonte den ökologischen Wert solcher Baumaßnahmen zum Schutz und der Qualitätsverbesserung der saarländischen Gewässer. So führe eine auf diesem Weg gesteigerte Reinigungsleistung, wie in Zukunft bei der Anlage in Limbach, dazu, dass auf Sicht saubereres Wasser in die Natur entlassen werde. Dass man sich im Land so besonders für die Wasserqualität engagiere, liege dabei auch an der „Wasserrahmenrichtlinie“ der Europäischen Union. „Diese gibt uns in Sieben-Jahres-Schritten die Aufgabe, die Qualität des Wassers zu verbessern.“ Die nun anstehende Baumaßnahme in Bexbach gehöre da zu den landesweiten Planungen. Krämer betonte hier die Wichtigkeit, dass auch andere Kommunen, so wie Bexbach, die vom Land als Fördermittel bereitgestellten Gelder abriefen, „damit wir die Ziele erreichen“.

Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis nutzte die formelle Übergabe des Bewilligungsbescheids zu einem ausdrücklichen Dank an die Landesregierung in Person von Staatssekretär Roland Krämer und verband damit seine persönliche Einschätzung, auch begründet in seiner früheren Tätigkeit als Umweltberater der Stadt Bexbach, dass sich in den vergangenen 30 Jahren in Sachen Gewässerqualität im Saarland vieles zum Guten gewendet habe. „Das hat sich klasse gemacht. Und Ursache dafür sind die enormen Aufwendungen des Entsorgungsverbandes Saar und der saarländischen Kommunen, das ist eine tolle Sache!“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort