Aus für das Linientaxi auf Rohrbachs Straßen

St. Ingbert. Der St. Ingberter Stadtrat hat am vergangenen Donnerstagabend, wie bereits kurz berichtet, beschlossen, das Rohrbacher Linientaxi in seiner jetzigen Form einzustellen. Die Nutzungserhebung hat ergeben: Die Linie 581 (Rohrbach Süd) wird wöchentlich im Schnitt von 60 Bürgern genutzt, die Linie 582 (Rohrbach Nord) von 50 Bürgern

St. Ingbert. Der St. Ingberter Stadtrat hat am vergangenen Donnerstagabend, wie bereits kurz berichtet, beschlossen, das Rohrbacher Linientaxi in seiner jetzigen Form einzustellen. Die Nutzungserhebung hat ergeben: Die Linie 581 (Rohrbach Süd) wird wöchentlich im Schnitt von 60 Bürgern genutzt, die Linie 582 (Rohrbach Nord) von 50 Bürgern. Der Betrieb kostete die Stadt knapp 58 000 Euro im Jahr. Ein Missverhältnis, wie die Stadtverwaltung feststellt. Allerdings, so der Beschluss weiter, soll die ÖPNV-Kommission bis zum Jahresende Alternativen erarbeiten für die Rohrbacher Bürger. Das Thema hatte zuvor für einigen Ärger unter den Fraktionen gesorgt. Herdis Behmann (SPD) hatte den Antrag gestellt, die Kündigung des Vertrages mit Saar-Pfalz-Bus bis spätestens Ende Februar kommenden Jahres an ein bis dahin zwingend vorliegendes Alternativ-Konzept für den öffentlichen Verkehr zu koppeln. Der Rohrbacher Ortsvorsteher Hans Wagner (Familien-Partei) unterstützte diesen Antrag ebenso wie die Linke. Wagner räumte ein, das Linientaxi sei nicht so genutzt worden, wie erwartet. Eine Veränderung sei angebracht, aber die Rohrbacher Siedlung dürfe nicht am Ende vom Busverkehr abgekoppelt sein. Er betonte: "Bis Ende Februar muss eine Alternative stehen." Oliver Kleis, Linke, sagte: "Wir sollten das Linientaxi erst abschaffen, wenn ein vollwertiger Ersatz geschaffen ist." Wolfgang Weisgerber (CDU) war mit dieser Wortwahl nicht einverstanden. Er argumentierte: "Ich vernehme hier das Wort abschaffen. Tatsächlich haben wir das Linientaxi aber als einen Test beschlossen." Dieser Versuch sei gescheitert, da zu wenige Rohrbacher das Angebot nutzten. Weisgerber erläuterte, jeder Fahrgast werde nach den vorliegenden Erhebungen mit 10,13 Euro subventioniert. Konter der SPDIm Verkehrsausschuss habe es deshalb den Konsens gegeben, diesen Test auslaufen zu lassen. Jetzt werde im Stadtrat vor der Öffentlichkeit wieder "populistisch" debattiert. SPD-Fraktionschef Thomas Berrang konterte den Populismus-Vorwurf: "Herr Weisgerber hat unser Anliegen nicht verstanden." Die Zahlen sprächen für sich. Dem Einstellen der beiden Linien versperre man sich nicht. Aber der Rat solle sich eine Selbstverpflichtung auferlegen, nach günstigen Alternativen zu suchen. Christian Haag (Freie Wähler) brachte die Positionen zusammen. So wurde neben der Kündigung des derzeitigen Angebotes beschlossen, die ÖPNV-Kommission solle bis Jahresende Möglichkeiten finden, die den betroffenen Rohrbacher Bürgern Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen. mbe

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