Auf den Spuren eines gotischen Architekten in LothringenAuf den Spuren eines gotischen Architekten in Lothringen

Homburg/St. Ingbert. Ein wichtiges, in der kunstgeschichtlichen Literatur aber kaum behandeltes Thema ist der mittelalterliche Baubetrieb. Die Organisation der Großbaustellen für die Dome ist durch die überkommenen Bauunterlagen der Straßburger Bauhütte im Wesentlichen bekannt, wobei aber auch dort nicht eindeutig geklärt ist, wer für die einzelnen Teilgebiete des Bauwerks zuständig war

Homburg/St. Ingbert. Ein wichtiges, in der kunstgeschichtlichen Literatur aber kaum behandeltes Thema ist der mittelalterliche Baubetrieb. Die Organisation der Großbaustellen für die Dome ist durch die überkommenen Bauunterlagen der Straßburger Bauhütte im Wesentlichen bekannt, wobei aber auch dort nicht eindeutig geklärt ist, wer für die einzelnen Teilgebiete des Bauwerks zuständig war. Fest steht jedoch, dass die Gesamtplanung in den Händen eines berufenen Architekten lag. Für die Detailbearbeitung war der Meister der Bauhütte zuständig, unterstützt durch die Poliere (Maurer und Zimmerleute). Wie aber sah die Situation an den vielen Tausend Baustellen der Dorfgemeinden aus? Mit Sicherheit war der Bauhüttenmeister dort für die gesamte Baustelle, ausgenommen die Finanzierung, verantwortlich. Ein seit langem bekanntes Handbuch eines Architekten, fälschlicherweise mit "Bauhüttenbuch" des Villard de Honnecourt bezeichnet, hat durch eine Entdeckung nun eine ganz andere Bedeutung erlangt: Es ist das Musterbuch eines beratenden Architekten, der über Land reiste und die neuesten Entwürfe für Maßwerke, Verzierungen und sonstige Bauformen den örtlichen Baumeistern verkaufte. Weil bis zur Ausführung dieser Entwürfe oft lange Zeit verging, wurden sie nicht auf Papier oder Pergament überlassen, sondern in die Werksteine der bereits begonnen Bauten in verkleinerter Form steinmetzmäßig eingearbeitet. In Lothringen und im nahen Elsass wurden etliche dieser Steine von Hans-Günter Marschall (Baudirektor i.R., Architekt AKS) entdeckt, die bei der Tagesfahrt "Auf den Spuren eines gotischen Architekten in Lothringen" am Samstag, 20. Februar, unter dessen Leitung erkundet werden. red Weitere Infos und Anmeldung bei der KEB, Telefon (0 68 94) 9 63 05 16, oder E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com.

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