Förderung für Biosphäre Bliesgau Viel Geld fürs Biosphären-Engagement

Blieskastel/Saarbrücken · Die Lokale Aktionsgruppe im Bliesgau wird vom Umweltministerium mit 150 000 Euro für ihre Projekte bedacht.

 Einige Akteure im Biosphärenreservat Bliesgau dürfen sich über frisches Fördergeld freuen. Mit den Projekten, die daraus erwachsen können, soll der ländliche Raum gestärkt werden. Unser Foto zeigt einen Blick auf die Landschaft bei Reinheim.

Einige Akteure im Biosphärenreservat Bliesgau dürfen sich über frisches Fördergeld freuen. Mit den Projekten, die daraus erwachsen können, soll der ländliche Raum gestärkt werden. Unser Foto zeigt einen Blick auf die Landschaft bei Reinheim.

Foto: Künkeler

Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz fördert auch 2021 im Rahmen des Leader Programms der Europäischen Union die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Biosphärenreservat Bliesgau e.V. mit 150 000 Euro. Die LAG wurde nun bereits im dritten Jahr für ihr Engagement im Sinne der eigenverantwortlichen ländlichen Entwicklung durch das Ministerium unterstützt. „Die große Besonderheit dieser Regionalbudgets für die Leader-Regionen ist, dass die Entscheidung über die Projekte nicht auf Landesebene getroffen werden, sondern die Aktionsgruppen diese in den jeweiligen Regionen selbst treffen und auch mit abwickeln“, so Umweltminister Reinhold Jost.

Zum jetzigen Zeitpunkt seien zwar noch keine genau definierten Projekte bekannt. Allerdings sind die Projektaufrufe in der Region bereits erfolgt, ein Großteil der Mittel in 2021 schon verplant. „In jeder Leader-Region gibt es unterschiedliche Initiativen und Ideen, wie der ländliche Raum gestärkt werden kann. Lokale Akteure wissen dabei am besten, was vor Ort fehlt“, so Jost. Förderfähig sind Kleinprojekte, die die Gesamtkosten in Höhe von 20 000 Euro nicht übersteigen. „Bei der Regionalbudget-Förderung ist der saarländische Slogan ,Großes entsteht immer im Kleinen’ Programm. Hier wird mit überschaubaren Mitteln viel Engagement und Eigeninitiative angestoßen und eine große Wirkung erzielt.“

 Die LAG Biosphärenreservat Bliesgau hat in den beteiligten Gemeinden des Saar-Pfalz-Kreises 2019 und 2020 insgesamt 34 Kleinprojekte der Dorfentwicklung realisiert. Dabei wurden in beiden Jahren Fördermittel aus dem Regionalbudget in Höhe von rund 261 000 Euro eingesetzt. Beispiele sind die Pflanzung einer Baumallee zur historischen Orangerie auf dem Schlossberg in Blieskastel oder die Neugestaltung des Dorfplatzes in Reiskirchen vor der Auferstehungskirche.

 Hintergrund: „Bottom Up“, von „unten nach oben“, ist das Motto des Leader-Programms der Europäischen Union zur Förderung einer eigenständigen Entwicklung der Regionen. Die Projekte werden nicht irgendwo in Brüssel, Berlin oder Saarbrücken ausgeheckt, sondern direkt vor Ort durch Akteure aus Verwaltungen, Wirtschaft und Sozialleben der Region. Diese bilden ein Netzwerk, die so genannten Lokalen Aktionsgruppen (kurz LAG), die mit Vorstand und professionellem Regionalmanagement als Motoren der Regionalentwicklung wirken. Im Saarland wurden in der noch voraussichtlich bis Ende 2022 laufenden EU-Förderperiode vier Regionen/LAGs in die Leader-Förderung aufgenommen. Die als Vereine organisierten Lokalen Aktionsgruppen können dabei das aus EU- und Landesmitteln bereitgestellte Geld weitestgehend frei für die Regionalentwicklung verausgaben und selbst über die Förderwürdigkeit von eingereichten Projektideen entscheiden. Der Fokus soll dabei auf innovativen und experimentellen Projekten liegen, die einen Mehrwert für die gesamte Region schaffen.

Mehr Informationen über die Arbeit  der Lokalen Aktionsgruppe Biosphäre Bliesgau gibt es unter: https://www.biosphaere-bliesgau.eu/index.php/de/lag

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