„Saarbrücker Hefte" legen neue Ausgabe vor „Saarbrücker Hefte" kritisieren Gentrifizierung im Nauwieser Viertel

Saarbrücken · Die „Saarbrücker Hefte“ werfen in ihrer neuen Ausgabe einen Blick auf die Landeshauptstadt – der ist selten schmeichelhaft.

 Das „Zing“ am Rande des Nauwieser Viertels muss schließen, das Gebäude wird abgerissen.

Das „Zing“ am Rande des Nauwieser Viertels muss schließen, das Gebäude wird abgerissen.

Foto: Thomas Schäfer

„Wem gehört Saarbrücken?“, fragt die jüngste Ausgabe der „Saarbrücker Hefte“ und legt den Schwerpunkt diesmal auf aktuelle Entwicklungen in der Landeshauptstadt. Die sind aus Sicht der Autorinnen und Autoren mal erfreulich, mal beunruhigend. Letzteres etwa die Gentrifizierung des Nauwieser Viertels, beschrieben von Isabelle Bastuck: Die beliebte Jazzkneipe „Zing“ in der Rosenbergstraße etwa muss schließen, der Eigentümer lässt das Haus abreißen, dort entsteht wohl etwas noch Gewinnträchtigeres. Traurige Ironie – Kulturorte wie das Zing werten das Viertel auf und bedrohen sich damit selbst. Sie seien, schreibt Bastuck, „Wegbereiter, letzten Endes jedoch allem voran Opfer der steigenden Mieten und Bodenpreise (…) Die Pioniere müssen langsam, aber sicher weichen.“ Dies sei ein Prozess, der „überall voranschreitet, wo Städte nicht eingreifen“.