Gemälde von Walter Bernstein War der Kumpel Läpples Großvater?

Saarbrücken · Das Werbebanner des Walter-Bernstein-Jahres zeigt einen Bergmann. Der frühere Innenminister Friedel Läpple sagt, es sei sein Großvater. Seit über 35 Jahren will er das Bild kaufen. Ohne Erfolg.

 Friedel Läpple und das Gemälde „Kumpel“ (1978) des Industriemalers Walter Bernstein, der aus Schiffweiler stammte. Es hängt in Läpples Büro bei der Stiftung Demokratie Saarland in Saarbrücken.

Friedel Läpple und das Gemälde „Kumpel“ (1978) des Industriemalers Walter Bernstein, der aus Schiffweiler stammte. Es hängt in Läpples Büro bei der Stiftung Demokratie Saarland in Saarbrücken.

Foto: Oliver Dietze

Der Vergleich mit dem „Coup de foudre“, der Liebe auf den ersten Blick, hinkt, und doch trifft das die Sache recht gut. Als Friedel Läpple (82) spät in den 70er-Jahren erstmals Walter Bernsteins Gemälde „Kumpel“ sah – heute weiß er nicht mehr, wo und wann genau – da durchfuhr ihn die emotionale Gewissheit wie ein Blitz: „Das ist mein Großvater Friedrich“. Der war Bergmann und lebte in Schiffweiler in der Ramhaldstraße, nicht weit von Haus und Atelier des „Industriemalers“ Bernstein entfernt. Und auch Läpple kannte den Künstler gut, denn er wuchs im Haus seiner Großeltern auf und kaufte später nicht wenige Bernstein-Werke. Meist direkt vom Künstler selbst, den er auch persönlich schätzte, und ihn als „ introvertiert, empathisch, herzlich“ beschreibt. 25 Bernstein-Werke kamen über die Jahre bei Läpple zusammen, wurden im ersten eigenen Haus in Heiligenwald zu einer Bernstein-Galerie arrangiert. Eine Scheidung reduzierte 1989 den Bestand auf fünf Bilder, die Läpple bis heute noch hütet, jetzt in Hirzweiler. Doch dieses eine, das „Kumpel“-Bild, war nie in seinem Besitz.