Erinnerung an die ermordeten Juden des Saarlands Wie die Stadt Saarbrücken Jugendlichen mit einem Webcomic den Holocaust vermitteln will

Saarbrücken-St. Johann · Wie kann man die Erinnerung an Mord und Verfolgung der Juden durch die Nazis im Saarland den jungen Menschen weitergeben? Die Stadtverwaltung hat eine interessante Lösung gefunden.

Julia Pierzina und Jakob Hinrichs präsentieren in der Stadtgalerie Saarbrücken auf dem Laptop ihren Comic "Lücken": Vor der Synagoge schauen sich zwei Jugendliche das Band der Erinnerung an.

Julia Pierzina und Jakob Hinrichs präsentieren in der Stadtgalerie Saarbrücken auf dem Laptop ihren Comic "Lücken": Vor der Synagoge schauen sich zwei Jugendliche das Band der Erinnerung an.

Foto: Silvia Buss

Kürzlich wurde es endlich fertig und öffentlich eingeweiht: das „Band der Erinnerung“, ein Denkmal vor der Synagoge am Beethovenplatz, das die Namen der in NS-Zeit deportierten und ermordeten saarländischen Jüdinnen und Juden abbildet. Lange, schon seit 2013, hatte die jüdische Gemeinde darauf warten und darum kämpfen müssen. Damals hatten Stadt und Land zwar ein Mahnmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden am Rabbiner-Rülf-Platz geschaffen, die Nennung der Namen der Opfer, wie sie die jüdische Tradition verlangt, jedoch als „Überfrachtung“ des Platzes abgelehnt. Nun hat das namentliche Gedenken in Gestalt einer wellenförmigen Stahlskulptur vor der Synagoge am Beethovenplatz einen eigenen Ort.