Zunächst erklärte Beil die Bedeutsamkeit von CI und Webseite: „Das ist das Erste, was die Besucherinnen und Besucher von unserem Ort sehen.“ Wichtig sei dabei, dass Schrift und Logo markant seien und sich abheben „von dem Strom der vielen, vielen Buchstaben“. Späth schilderte die schwierige Suche nach einer solchen Schrift. „Wir haben uns erstmal undercover hier eingeschleust und geguckt: Was ist dieser Ort?“ Klar sei gewesen, dass es eine Schrift mit Strahlkraft sein müsse, eine, an der der Betrachter erkennt, dass die Hütte „aus einer anderen Zeit“ stamme.

Fündig wurde das Grafikbüro bei einer Typografie namens Studio Feixen. Sie kennzeichnet sich vor allem durch scharfe Kanten und ungewohnte Zeichen für W, N, M, R und B. Darüber stolpert das Auge des Lesers durchaus gewinnbringend. Denn die „architektonisch konstruierte“ Schrift stehe, so die Presseerklärung, in der Tradition des Bauhauses und wecke passend zum Ort industriekulturelle Assoziationen. Dubbel und Späth änderten in diesem Sinne ein paar Nuancen mancher Buchstaben von Studio Feixen.

Als gelungen lässt sich auch das neue Logo des Weltkulturerbes bezeichnen. Es vereint bestimmte markante Formen der Hüttenarchitektur zu einem stilisierten Schiff mit Bug und Schornstein. Die Silhouetten von Winderhitzer, Hochofengruppe und Hängebahnwagen sind in diese Bildmarke eingegangen. Die neue Schrift und das neue Logo werden von der Völklinger Hütte schon seit ein paar Monaten verwendet – vollkommen frisch und nagelneu ist dagegen die Webseite. Der Besucher wird dort zunächst mit eindrucksvollen Bildern und dem neuen Motto „Hello World“ empfangen. Letzteres sei gemeinsam von Beil mit den beiden Grafikern entwickelt worden, sagt der Generaldirektor. Es deute eine grundlegende Öffnung an. „Wir sehen uns nicht als eine Insel und wollen ganz bewusst weg von dem, was die Hütte mal war: Eine Art verbotene Stadt. Kinder wussten damals nicht unbedingt, wo ihr Vater wirklich gearbeitet hat.“

An der Webseite habe das Büro mit neun Mitarbeitern ein gutes Jahr lang gearbeitet, sagt Späth. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Übersichtlich und informativ kommt der Auftritt daher, mit fantastischen Bildern versehen, die zum Teil aber kurze Ladezeiten erfordern. Vor allem aber wurde die Seite der Neuzeit angepasst, sie läuft jetzt gleichermaßen auf Computerbildschirmen, Tablets oder dem Smartphone – die alte Homepage hatte auch schon 21 Jahre auf dem Buckel. In Planung, sagt Beil, sei nun eine eigene Hütten-App, die unter anderem in der Lage ist, dem Besucher Informationen zu geben, wenn er seine Handykamera auf bestimmte Sehenswürdigkeiten richtet.

Internetseite: voelklinger-huette.org