Walter-Bernstein-Jahr Überlebensgroßes Denkmal für einen Maler

Schiffweiler · Der Schiffweiler Künstler Walter Bernstein (1901-1981) soll bekannter werden. Die Bernstein-Förderstiftung macht mobil.

Dieses Foto von Walter Bernstein wird dem Streetart-Künstler Hendrik Beikirch als Vorlage für sein Großgemälde dienen.

Foto: Günter Waluga

Steiger kauften die Bilder von Walter Bernstein besonders gern. Deshalb ist das Gemälde „Kumpel“ (1978) ein idealtypisches Werbe-Motiv für den „Industrie- und Arbeitermaler“ aus Schiffweiler und das „Walter-Bernstein-Jahr 2021“, das die Förderstiftung ausgerufen hat. Denn dieses Jahr stehen gleich zwei Gedenktage an. Am 17. Juni jährt sich der Geburtstag Walter Bernsteins zum 120. Mal, am 26. März sein Todestag zum 40. Mal. Dafür wird dieser Tage zunächst ein Riesenbanner just mit der „Kumpel“-Abbildung in Schiffweiler gehisst, wo Bernstein mit Frau und Sohn lebte: fünf auf sieben Meter, also richtig groß. Schaut endlich her, ruft die Aktion ins Land; man merkt, es ist Ambition im Spiel: Bernstein soll endlich seinen Platz bekommen in der saarländischen Kunstgeschichte. Zumindest dort, denn überregional trat er nie in Erscheinung. Doch auch im saarländischen Bildgedächtnis spielt er keine große Rolle, anders als der ältere Fritz Zolnhofer (1896-1965), ebenfalls ein „Industriemaler“. Der hat 2021 ebenfalls Jubiläum: Zolnhofers 125. Geburtstag steht an, doch keiner ruft ein Gedenkjahr aus. Womöglich ist das bei diesem etablierten Namen auch überflüssig. Schon vor 50 Jahren erhielt Zolnhofer den saarländischen Kunstpreis, und Ehrenbürger seiner Heimatstadt Sulzbach ist er ebenfalls. Irgendwie hat er die Nase immer ein wenig vorn. Selbst was den Bestand im Saarlandmuseum angeht: 737 Werke von Zolnhofer liegen dort im Depot, nur sechs von Bernstein.