Neue Produktion in der Oper Nancy Tristan, Isolde und der Erklärbär

Nancy · Die Opéra national de Lorraine in Nancy überrascht mit einer ebenso puristischen wie polarisierenden „Tristan und Isolde“-Inszenierung. Regie führt Tiago Rodrigues, der neue Chef des renommierten Theaterfestivals von Avignon. Das Ergebnis jedoch fordert eher heraus – als zu überzeugen.

Tristan und Isolde im Schilderwald: Regisseur Tiago Rodrigues hat eine Art Erklärtext zu Richard Wagners mystischer Liebesoper gedichtet, den Helfer – als gewissermaßen lebendige Übertitelung –  den gesamtem Opernabend hinweg dem Publikum vor Augen führen.

Tristan und Isolde im Schilderwald: Regisseur Tiago Rodrigues hat eine Art Erklärtext zu Richard Wagners mystischer Liebesoper gedichtet, den Helfer – als gewissermaßen lebendige Übertitelung – den gesamtem Opernabend hinweg dem Publikum vor Augen führen.

Foto: Jean-Louis Fernandez/JEAN-LOUIS FERNANDEZ

Fraglos gibt’s gute Gründe, sich nach Nancy zur Opéra national de Lorraine aufzumachen: Das exquisite Orchester sowie der Chor des Hauses zählen dazu. Unbedingt auch das junge Team um Intendant Matthieu Dussouillez, das mit seinem erfrischenden Programm quasi ganz Nancy samt Drumherum umarmt, um neues Publikum anzulocken. Dito die mondäne Lage der Bühne an einem der schönsten Plätze Frankreichs, an der place stanislas. Ob man allerdings auch die neue „Tristan und Isolde“-Produktion zu diesen Da-muss-ich-hin-Faktoren rechnen will? Ein „Ja“ als Antwort setzt jedenfalls ein gerüttelt Maß an Herausforderungssehnsucht voraus.