Neue Ausstellung ab 22. Januar „The World of Music Video“ – Segen oder Gefahr für die Völklinger Hütte?

Meinung | Völklingen · Die neue Ausstellung „The World of Music Video“ in der Völklinger Hütte ist radikal anders als das, was man dort in der Vergangenheit unter dem vorherigen Generaldirektor Meinrad Maria Grewenig zu sehen bekam. Manche Besucher könnten schockiert sein. Es gibt aber viele Gründe, warum man ins Weltkulturerbe unter der Leitung von Ralf Beil gehen muss.

Völklinger Hütte: Aufbruch in eine neue Ära mit "The World of Music Video"
Foto: Iris Maria Maurer

Seit rund eineinhalb Jahren ist die 20-jährige „Ära Grewenig“ im Weltkulturerbe Geschichte.  Doch die Zukunft beginnt erst jetzt – mit Ralf Beils Großprojekt „The World of Music Video“. Erwartet hatte man eine neue Handschrift, doch man sieht eine Zäsur. Kaum vorstellbar, dass der neue Generaldirektor nach diesem Einstieg jemals wieder zu klassischen kulturhistorischen Themen oder kostbaren Preziosen zurückkehren wird. Seine Musikvideo-Schau folgt einer radikal anderen Ästhetik, die nichts mehr gemein hat mit Grewenigs museal-erhabenem Präsentations-Stil. Beil komponiert in der Gebläsehalle ein visuelles Groß-Panorama, gibt dem  Raum-Erleben Vorrang gegenüber der Vermittlung von Inhalten. Zukünftig wird man womöglich nicht mehr wegen der Ausstellungs-Themen in die Hütte kommen, sondern um zu erfahren, wie immer wieder neu mit der atmosphärischen Wucht des Industriedenkmals umgegangen wird. Maximal populär wie bei Grewenig ist dieser Kurs nicht, aber aufregend.