Weltkulturerbe Völklinger Hütte Staatsorchester und Opernchor überzeugen mit Verdi und Licht-Show

Völklingen · Am Sonntagabend fand ein Open-Air-Konzert im Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit verschiedenen Aufführungen statt. Das Saarländische Staatstheater hatte einiges vorbereitet.

 Das Staatsorchester und der Opernchor des Saarländischen Staatstheaters spielten am Sonntag vor der Industrie-Kulisse der Völklinger Hütte.

Das Staatsorchester und der Opernchor des Saarländischen Staatstheaters spielten am Sonntag vor der Industrie-Kulisse der Völklinger Hütte.

Foto: Oliver Dietze

Der große, in circa zehn Metern Höhe aufgespannte Fallschirm, der Musikerinnen, Musiker und Instrumente vor Niederschlag schützen sollte, war Petrus sei Dank letztlich gar nicht notwendig. Zwar zogen ein paar Wolken über den Erzplatz der Völklinger Hütte, trotzdem „sind uns die Sterne und der Wettergott gewogen“, wie Generalintendant Bodo Busse feststellte. Unter der Leitung seines Generalmusikdirektors Sébastien Rouland präsentierte das Saarländische Staatsorchester und der Opernchor am Sonntagabend ein Open-Air-Konzert im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, ein Programm, das in Teilen aus Highlights der vergangenen Spielzeit besteht, aber auch schon Ausblicke auf kommende Produktionen bietet.

Mit den sogenannten „Schicksalsschlägen“ der Ouvertüre von Giuseppe Verdis Oper „La forza del destino“ beginnt das Freiluftkonzert im Tutti, jedoch rein instrumental. Schon beim darauffolgenden „Va pensiero“ aus Verdis „Nabucco“ hält der Chor Einzug – die mehr als 30 Sängerinnen und Sänger beziehen auf der Treppe hinter dem Orchester ihren Platz. Das getragene Stück Chorliteratur erfüllt das Rund mit einer ungemein festlichen Stimmung und auch das dramatische „Gloria all‘ Egitto“ aus „Aida“ mit seiner weltbekannten Melodie wird stimmgewaltig dargeboten und ist ein früher Höhepunkt – auf den mit „Vedi le fosche notturne“ ein weiterer folgt. Der Verdi-Block endet mit einer großartigen Arie von Sopranistin Valda Wilson: „Tacea la notte placida“ sorgt für wohlige Gänsehaut.

Zackiger wird es im Anschluss mit George Bizets Ouvertüre seiner Oper „Carmen“ sowie dem Chor „Les voici“. Weniger populär, aber nicht weniger gut geht es danach mit Charles Gounods „Faustwalzer“ sowie Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“-Ouvertüre weiter, die man beide bereits in der Vergangenheit im Staatstheater hören konnte. Mit drei weiteren Mozart-Kompositionen aus dessen Oper „Idomeneo“ endet der klassische Part eines Konzertabends, der dank einer stimmigen Auswahl, einer besonderen Kulisse und großartigen Musikern gerne eine Fortführung finden darf.

Zum Abschluss bekommt das Publikum eine besondere Uraufführung zu hören: Als umweltfreundliche Alternative zu einem Feuerwerk gibt es ein Percussion-lastiges, audio-visuelles Erlebnis aus Staatsorchester plus Live-Elektronik. Unterstützt wird das Stück namens „Nature Algorithms“, das immer wieder an die britischen Trip-Hopper Massive Attack denken lässt, durch eine extra konzipierte Licht-Show, die insbesondere auf dem oberhalb des Orchesters aufgespannten Schirm sehr stimmungsvoll ausfällt. Und so findet dieser dann doch noch seine Bestimmung.

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