Krimi in der Werkstatt „Bei diesem Kirchner steckt der Teufel im Detail“

Saarbrücken · Wenn moderne Techniken die Schummeleien und Übermalungen des Künstlers verraten: „Badende im Raum“ von Ernst Ludwig Kirchner wird bald in Saarbrücken konserviert.

 Zig Schichten, Geisterfiguren und eine dicke Schummelei: Restauratorin Lisa Wagner ist bei dem Gemälde „Badende im Raum“ von Ernst Ludwig Kirchner in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums auf viele Überraschungen gestoßen.

Zig Schichten, Geisterfiguren und eine dicke Schummelei: Restauratorin Lisa Wagner ist bei dem Gemälde „Badende im Raum“ von Ernst Ludwig Kirchner in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums auf viele Überraschungen gestoßen.

Foto: Oliver Dietze

Fünf nackte Frauen in makellosen Farben, die der Maler 1908 beiläufig auf die Leinwand geworfen hat: Diesen Eindruck erweckt Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) mit seinem Gemälde „Badende im Raum“. Doch vieles ist nicht so, wie es auf den ersten oder gar zweiten Blick scheint. Das Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus, das seit den 60er Jahren in Saarbrücken daheim ist, zeigt Kirchners Wohnatelier der Jahre 1909-11 in Dresden als ästhetisches Paradies und exotisch-erotischen Gegenentwurf zu den Konventionen der Wilhelminischen Kaiserzeit.