Ballettpremiere Saarbrücken „Winterreise“ oder: Nun ist die Welt so trübe

Saarbrücken · Der Saarbrücker Ballettchef Stijn Celis unterzieht Schuberts „Winterreise“ einer Radikalkur. Dem Publikum war’s recht.

 Viel Innehalten und zeitlupenhafte Bewegungen: Nobel Lakaev, Saúl Vega Mendoza und Edoardo Cino in Stijn Celis Version von Schuberts „Winterreise“. Premiere war am Donnerstag in der Alten Feuerwache.

Viel Innehalten und zeitlupenhafte Bewegungen: Nobel Lakaev, Saúl Vega Mendoza und Edoardo Cino in Stijn Celis Version von Schuberts „Winterreise“. Premiere war am Donnerstag in der Alten Feuerwache.

Foto: Bettina Stoess

Kein Bächlein, kein Brunnen vor dem Tore, keine Linde, geschweige denn eine Schneelandschaft. Die Spielfläche der Alten Feuerwache ist ein durch geometrische Zeichen beherrschter grüner Raum mit einem Wander-Steg, der den Namen nicht verdient, weil er den Tänzern Steine in den Weg legt (Bühne: Sebastian Hannak). Zwei Heizkörper an den Seiten verraten, dass sich die „Winterreise“, 1827 vertont, diesmal nicht nur im Freien abspielen wird, sondern dort, wo wir Modernen vermeintlich zuhause sind: in den eigenen vier Wänden. Denn mittendrin im ausgekahlten Bühnenbild steht eine käfigartige Mini-Behausung in Weiß, auf Rollen.