Sinfoniekonzert mit dem Staatsorchester Saarbrücker Sonntag voller Wunderwelten

Saarbrücken · Das 7. Konzert des Saarländischen Staatsorchesters.

„Wunderwelten“ war das Thema beim siebten Sinfoniekonzert des Saarländischen Staatsorchesters am Sonntag: mit Werken von Camille Saint-Saëns, Ernest Chausson und Maurice Ravel. Dessen Zyklus „Ma mère l‘oye“ eröffnete die Matinée in der Congresshalle, für den der Franzose sich von Märchen wie „Dornröschen“, „Der kleine Däumling“, „Die Kaiserin von den Pagoden“ und „Die Schöne und das Biest“ inspirieren ließ. Dirigent Sébastien Rouland und seine Musiker ließen die Märchenfiguren lebendig werden.

Bei Saint-Saëns „Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 22“ gehörte die Bühne zunächst der Schweizer Pianistin Béatrice Berrut – bis das Staatsorchester mit Tuttischlägen dramatisch in das anspruchsvolle Stück einstieg: Bei dem überflügelte niemand irgendwen – Berrut und die anderen Musiker ergänzten sich kongenial und schufen so großartige Musik. Klar, dass Berrut nach großem Applaus noch eine weitere Kostprobe zeigte: Sie bezauberte solo mit einer Klavierbearbeitung einer von Johann Sebastian Bachs Flöten-und-Cembalo-Sonaten.

Nachdem Chaussons kraftvolle, ja, mitreißende „Sinfonie op. 20“ das Programm beschlossen hatte, kam Staatstheater-Intendant Bodo Busse auf die Bühne, um vor den Europawahlen noch ein kurzes, aber prägnantes Bekenntnis für Wahlbeteiligung und Vielfalt sowie eine klare Stellungnahme gegen einen Rechtsruck in Europa abzugeben. Fast schon logisch, dass die folgende Zugabe Beethovens Hauptthema „Freude schöner Götterfunken“ aus dem vierten Satz seiner neunten Sinfonie war: Alle Menschen werden Brüder – auch eine Wunderwelt.

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