Gemälde „Ananas“ von 1902 Saarlandmuseum gibt Slevogt zurück
Saarbrücken · Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz hat ein während der NS-Zeit zwangsverkauftes Gemälde von Max Slevogt (1868-1932) an die Erben der früheren Eigentümer zurückgegeben.
Das Werk „Ananas“ (1902) sei 1982 mit einer renommierten Privatsammlung in die Moderne Galerie des Saarlandmuseums gelangt, teilte die Stiftung am Montag mit. Bei Forschungen über die Herkunft des Gemäldebestandes sei man auf „die belastete Geschichte“ des Slevogt-Werkes gestoßen.
Ursprünglich hatte das Gemälde dem jüdischen Ehepaar Fritz und Alice Hermann in Berlin-Dahlem gehört. 1936 habe sich das vom NS-Regime verfolgte Paar gezwungen gesehen, Kunstwerke ihrer Sammlung zu verkaufen, um die Emigration ihrer Familie aus Deutschland finanzieren zu können. Im Rahmen einer Auktion wurden damals auch weitere Kunstwerke der Sammlung verkauft, deren Verbleib bis heute nicht geklärt sei.
Bei dem Werk „Ananas“ sei die Stiftung aktiv auf die Erben der heute in den USA lebenden Familie Herman zugegangen, „um gemeinsam mit ihnen eine faire und gerechte Lösung zu erarbeiten“. Slevogts Gemälde wurde an die Erbengemeinschaft Herman restituiert. Es werde aber als Dauerleihgabe noch bis August 2023 weiter in der Modernen Galerie zu sehen sein, hieß es. Dort sei es Teil der permanenten Präsentation „Bilder / Schicksale“, in der die Ergebnisse der Provenienzforschung am Saarlandmuseum transparent gemacht werden.