Saarländisches Staatstheater schließt ab Samstag Theaterschließung ist „ein Albtraum“

Saarbrücken · Saarländisches Staatstheater spielt ab Samstag nicht mehr – Premierenproben sollen bald digital zu sehen sein.

 Auch „Macbeth Underworld“ mit Peter Schöne wird es vorerst nicht mehr geben.

Auch „Macbeth Underworld“ mit Peter Schöne wird es vorerst nicht mehr geben.

Foto: Saarländisches Staatstheater/Martin Kaufhold/Martin Kaufhold

Das Saarländische Staatstheater (SST) schließt wieder: Ab diesem Samstag wird es vorerst keine Vorstellungen mehr geben – für Freitagabend war allerdings noch die Premiere von „Der Geizige“ im Großen Haus geplant; die Premiere von „Die stumme Serenade“ in der Alten Feuerwache am Samstag wird schon nicht mehr stattfinden.

„Ein Albtraum ist wahr geworden“, heißt es in einer Mitteilung des SST. Nach kurzer Vorfreude über die Wiedereröffnung am 8. April und sechs Premieren mit 2200 Zuschauerinnen und Zuschauern müsse man den Betrieb wegen des geänderten Infektionsschutzgesetzes und der „Bundes-Notbremse“ wieder einstellen.

  
  
 Bodo Busse,  Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters

Bodo Busse, Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters

Foto: Tom Peterson

„Wir sind sehr enttäuscht, dass die Kultur im Rahmen der Änderung des Infektionsschutzgesetztes bei der Bundespolitik erneut einen solch katastrophalen Stellenwert einnimmt. Es wird nicht differenziert, zu wenig Erfahrungen ausgetauscht und alles über einen Kamm geschert, selbst Open Air ist nicht möglich“, teilte Intendant Bodo Busse mit. „Alle positiven Erfahrungen der deutschen Stadt-, Staats- oder Privattheater mit ihren umfassenden Sicherheitsmaßnahmen und Hygienekonzepten intern hinter den Kulissen und für den Publikumsbetrieb wurden völlig außer Acht gelassen.“

Die einzelnen Modell-Projekte hätten gezeigt, dass Kultur in Pandemiezeiten möglich sei. Das Bewusstsein für Kultur scheine bei vielen Bundespolitikern wohl verlorengegangen zu sein. „Wir haben mit tagesaktuellen Covid-Negativtests, Sicherheitsabstand, reduzierter Sitzplatzanzahl, Maskenpflicht auch während der Vorstellungen und einer Raumlüftung mit durchgängiger Frischluftzufuhr auf dem aktuellen technischen Niveau Wege aus dem kulturellen Lockdown gezeigt. Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, und hoffen auf rasch sinkende Zahlen“, betont Bodo Busse.

Das SST hat die Proben der kommenden Premieren aufgezeichnet. ,,Anfang Mai werden wir auf unserer digitalen Bühne unsere Premieren-Highlights präsentieren. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich jetzt schon auf fantastische Stücke quer durch alle Sparten freuen“, verspricht Busse.
www.staatstheater.saarland

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