Saarländisches Staatstheater Intendant Bodo Busse verlängert Vertrag

Die Zeichen stehen auf Kontinuität im Saarländischen Staatstheater. Intendant Busse bleibt im Chefsessel. Was hat er bewirkt?

 Bodo Busse (52) hat nicht nur beruflich Wurzeln im Saarland geschlagen. Er hat sich direkt nach seinem Wechsel ins Saarland zur Saison 2017/2018 ein Haus in Forbach gekauft.

Bodo Busse (52) hat nicht nur beruflich Wurzeln im Saarland geschlagen. Er hat sich direkt nach seinem Wechsel ins Saarland zur Saison 2017/2018 ein Haus in Forbach gekauft.

Foto: SST/HONKPHOTO HOLGER KIEFER

Bodo Busse (52), seit der Spielzeit 2017/2018 Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters, hat am Montag einen neuen Fünfjahres-Vertrag unterschrieben. Er läuft bis 2026/27. das teilte das saarländische Kultusministerium mit. Kultusministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) erklärte dazu in einer Pressemitteilung: „Im Herzen Europas und in Grenznähe zu Frankreich und Luxemburg gelegen, kooperiert das Haus in zahlreichen Projekten mit Bühnen und Kompanien diesseits und jenseits der Grenze – künstlerisch hoch anspruchsvoll und zugleich publikumswirksam. Ich freue mich, dass Bodo Busse dem Saarland bis 2027 erhalten bleibt.“

Busse hatte das SST nach einer 13-jährigen Amtszeit von Dagmar Schlingmann übernommen, die nach Braunschweig wechselte. Er leitete einen Wandel ein, der zu mehr Überraschungen und Herausforderungen für das Publikum sorgte, durch neue, experimentierfreudige  Regiestile. Andererseits wurden aber auch Unterhaltungsformate gestärkt, so Musical und Operette. Durch eine intensive Vermittlungsarbeit und Integration etwa des  Bürgerensembles in die Bühnenarbeit wuchs die Nahbarkeit der Bühne. Das SST wirkte vitaler und munterer denn je. Auch überregional wurde das SST mit mancher Produktion, etwa mit der „Guillaume Tell“-Oper oder mit „Macbeth Underworld“, wahrgenommen. Zugleich erlebte die Bühne in den vergangenen vier Jahren trotz der Corona-Krise eine stabile Zeit. Wobei die Pandemie verhinderte, dass die sonst übliche „Erfolgsanalyse“ für Intendantenarbeit - die öffentliche Auswertung der Publikums- und Auslastungszahlen - unterblieb.   

Dem Vernehmen nach will Busse mit seiner bisherigen künstlerischen Führungsmannschaft weitermachen, mit Ballettchef Stijn Celis, Schauspielchefin Bettina Bruinier und Schauspiel-Chefdramturg Horst Busch und mit Generalmusikdirektor Sébastien Rouland. Die Zeichen stehen also auf Fortsetzung des Kurses.

Generalintendant Bodo Busse äußerte sich wie folgt: ,,Ich freue mich und bin sehr glücklich darüber, die künstlerische Entwicklung des Saarländischen Staatstheaters bis 2027 weiterhin voranbringen zu können. (...) Gemeinsam mit allen Vorständen und Mitarbeiter*innen die Zukunftsoptionen des Hauses zu gestalten und das Theater gerade nach diesen schwierigen Monaten zu einem lebendigen, vielfältigen Ort des Erlebens, der Begegnung und des Austausches zu machen, betrachte ich als herausfordernde und zugleich erfüllende Aufgabe. (...) Das Saarland mit seiner Grenznähe zu Frankreich und Luxemburg und seinen aufgeschlossenen Menschen ist mir schnell zur Heimat geworden!“

Bevor Bodo Busse ins Saarland wechselte, war er Intendant am Landestheater Coburg. Sein künstlerischer Schwerpunkt liegt im Bereich Musiktheater, das er auch am Saarbrücker Staatstheater als Opernchef maßgeblich mitprägt. Seine Laufbahn begann unter anderem mit Meisterkursen für Opernregie bei der berühmten Ruth Berghaus. Als Musikdramaturg wirkte er am Staatstheater Mainz und  am Theater Dortmund, am Stadttheater Gießen wurde er dann Geschäftsführender Dramaturg mit Regieverpflichtung, und 2002 wechselte er als Mitglied der Opernleitung ans Hessische Staatstheater Wiesbaden. Dort arbeitete er bis 2010 mit dem in Theaterkreisen hoch angesehenen Manfred Beilharz zusammen.

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