Tanzfestival Saar: Vier Theater tanzen Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ Ein Vivaldi-Abend bringt das Publikum beim Tanzfestival Saar aus dem Häuschen

Saarbrücken · Vier Theater-Kompanien an einem Abend, choreografiert von vier Ballettchefs – der „Vier Jahreszeiten“-Abend war ein Auftakt nach Ideal-Maß für das Tanzfestival Saar.

 Roberto Scafati: „Der Winter“.

Roberto Scafati: „Der Winter“.

Foto: Saarländisches Staatstheater/Bettina Stoess

Das Publikum hat ihn offensichtlich nicht vermisst, den Star-Komponisten Antonio Vivaldi (1678-1741). Dessen „Vier Jahreszeiten“-Zyklus von 1725 stand am Freitag auf dem Programm des Tanzfestivals Saar. „4 X 4“ hieß der Auftakt-Abend, er wurde umjubelt. Dies, obwohl Vivaldis  effektstarke Gassenhauer-Melodien aus dem Spätbarock kaum zu hören waren. Keiner der vier Ballettchefs, die sich zu diesem Experiment zusammengefunden hatten, verließ sich allein auf die Originalkomposition, alle wählten moderne Bearbeitungen (Parada, Richter, Vogel, Jaconello), die nur mehr Versatzstücke der Partitur integrierten und stark mit Naturgeräuschen wie Vogelzwitschern, Donnergrollen oder mit Industrial-Klängen arbeiteten. Das war einerseits aufregend, andererseits fragte man mitunter: Vivaldi, wo bist du?