Saarbrücker Gitarrist Guido Allgaier stirbt nach Herzinfarkt Trauer um Musiker Guido Allgaier

Saarbrücken · Der in Saarbrücken lebende Gitarrist Guido Allgaier ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Eine Erinnerung an einen überaus rührigen, leidenschaftlichen Musiker.

 Guido Allgaier, aufgenommen im vergangenen Jahr in seinem Wohnzimmer.

Guido Allgaier, aufgenommen im vergangenen Jahr in seinem Wohnzimmer.

Foto: Kerstin Krämer

Die saarländische Musikszene trauert. Der Gitarrist  Guido Allgaier ist am Mittwochabend an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Der gerade 63-Jährige gebürtige Schweizer lebte seit vielen Jahren in Saarbrücken und hat über die Jahre mit fast jedem Musiker, fast jeder Sängerin, jedem Sänger im Land zusammen gespielt.

Er war frühes Mitglied der Chansonband Die Schoenen, er begleitete Künstler wie Marcel Adam, Susan Ebrahimi, Noémie Schroeder, Diana Balanescu oder Pauline Ngoc. Er gehörte zum Ensemble „Orlando“ des Countertenors Roland Kunz und trat regelmäßig mit der Kultband „Todos los Buitres“ auf. Mit seiner Gitarre und seinem Musikgefühl prägte er das Spiel von Gruppen wie „Yani­sha and the Mamasaid Band“, „Voodoo Beats“ oder „Catgut & Steel“.

In der Kaiserlauterner Kammgarn war Guido Allgaier Orchesterleiter der Kult-Reihe „Nuit de la chanson“. Mit dem lothringischen Chansonnier Noel Walterthum hatte er erst vor wenigen Wochen eine CD herausgebracht. Und vieles mehr.

Man kann gar nicht aufzählen, mit wem und was dieser wunderbare Gitarrist alles gespielt hat. Er war ständig unterwegs, spielte Konzerte in jedem Winkel nicht nur des Saarlandes, sondern gerade in letzter Zeit zunehmend auch auf Tourneen – natürlich auch im benachbarten Frankreich.

Dieses Musiker-Leben, dieses auf Tour Sein war es, was er immer wollte. Dabei war Guido  Allgaier, der in seinem Leben harte Zeiten durchmachen musste, von freundlicher Gelassenheit, feinem Humor; nie hörte man ihn böse etwa über Musikerkollegen reden.

Verheiratet war Guido Allgaier mit einer Saarbrücker Tierärtzin, das gemeinsame Haus teilten sich die beiden nicht nur mit zwei lebhaften Hunden, sondern mit allerlei Musikinstrumenten, darunter viele, viele Gitarren, die Allgaier leidenschaftlich sammelte.

Beruf als Berufung, ein Leben mit und für die Musik: Das ist ihm vor allem in den letzten Jahren geglückt. Man darf sich Guido Allgaier als zufriedenen Menschen vorstellen. Aber seine Freundinnen und seine Freunde, die Musikerinnen und Musiker im Land – und sein treues Publikum – sie hätten ihn gerne noch länger gehabt.

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