Premiere am Staatstheater Wie ein trashiger Comic im Rokoko-Stil

Saarbrücken · Das Saarländische Staatstheater verabschiedet sich mit  Molières „Der Geizige“ in den Lockdown. Matthias Ripperts ungewöhnliche Version spielt in einem magischen Raum. Doch wirkt der Zauber?

 Ein Bühnenraum (von Fabian Liszt) wie ein Wunder-Kästchen: Hier agieren (von links nach rechts) Michael Wischniowski (Mariane), Silvio Kretschmer (Valère), Martina Struppek (Harpagon) und Raimund Widra (Cléante).

Ein Bühnenraum (von Fabian Liszt) wie ein Wunder-Kästchen: Hier agieren (von links nach rechts) Michael Wischniowski (Mariane), Silvio Kretschmer (Valère), Martina Struppek (Harpagon) und Raimund Widra (Cléante).

Foto: Martin Kaufhold/SST/martinkaufhold.de, Martin Kaufho

Das erste Wort ist eine Zahl  – Neunundneunzigtausendeinhundert – das letzte lautet „Cent“  bei dieser letzten Staatstheater-Premiere vor der nun dritten Corona-Schließungsphase. Denn das Intrigen- und Täuschungs-Karussell, das Molière in seinem Stück „Der Geizige“ (1668) in absurden Schwung bringt, landet wieder am Startpunkt, beim Geld, dem  Harpagon, ein reicher, aber lächerlich sparsamer  Pariser Bürger, dient wie ein Sklave, dem er das Liebesglück seiner Kinder, die eigene Seelen-Gesundheit und sein soziales Ansehen opfert.