Premiere am Staatstheater Wie ein trashiger Comic im Rokoko-Stil
Saarbrücken · Das Saarländische Staatstheater verabschiedet sich mit Molières „Der Geizige“ in den Lockdown. Matthias Ripperts ungewöhnliche Version spielt in einem magischen Raum. Doch wirkt der Zauber?
25.04.2021
, 14:21 Uhr
Das erste Wort ist eine Zahl – Neunundneunzigtausendeinhundert – das letzte lautet „Cent“ bei dieser letzten Staatstheater-Premiere vor der nun dritten Corona-Schließungsphase. Denn das Intrigen- und Täuschungs-Karussell, das Molière in seinem Stück „Der Geizige“ (1668) in absurden Schwung bringt, landet wieder am Startpunkt, beim Geld, dem Harpagon, ein reicher, aber lächerlich sparsamer Pariser Bürger, dient wie ein Sklave, dem er das Liebesglück seiner Kinder, die eigene Seelen-Gesundheit und sein soziales Ansehen opfert.