Worauf es beim Sound ankommt
Und im Grunde genommen macht er das heute noch immer. Nur halt eine Nummer größer. Oder sagen wir: ein paar Hundert Nummern größer. Gerade erst hat er mit seiner Firma „Mayer Safe & Sound“ bei den Open-Air-Konzerten von Sido, Mark Forster, Finch und Cypress Hill („Die waren brutal gut.“) am Saarbrücker E-Werk für die Technik auf der Bühne und den perfekten Sound gesorgt, steht auch schon das nächste große Ding an: das Rocco del Schlacko in Püttlingen. „Gemeinsam mit Soundplant aus Saarbrücken sorgen wir seit fünf Jahren dafür, dass auf der Nebenbühne, dem Ponyhof, alles läuft. In diesem Jahr betreuen wir erstmals auch die Hauptbühne“, sagt der 42-jährige Neunkircher, der den Sitz seiner Firma nach Saarbrücken verlegt hat. Dort, in der riesigen Halle, in der es an technischem Equipment nur so wimmelt, laufen schon in den Wochen vorm Rocco die Vorbereitungen. „Es wird schon mal zusammengeschraubt, was bereits zusammengeschraubt werden kann“, sagt Steffen Mayer und betont, wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen ist: „Die Branche im Veranstaltungsbereich ist klein. Solche Events können nur gelingen, wenn man kooperiert und sich aufeinander verlassen kann.“
Auf dem Rocco ist der gelernte Meister für Veranstaltungstechnik schon seit über zehn Jahren verantwortlich für die technische Sicherheit auf den Bühnen. Heißt im Klartext: „Wenn Mängel auftreten, wird das mit den Teams besprochen und dann werden die aus der Welt geschafft.“ Für ihn ist das Festival immer etwas ganz Besonderes. „Ich freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit der ganzen Crew. Das ist über die Jahre gewachsen und es herrscht eine besondere Stimmung. Eine Woche voller Freude und Spannung. Je nach Wetterlage“, sagt Mayer und lacht. „Zu heiß ist schlecht, zu kalt ist doof, zu nass ist eh blöd. 24 Grad und trocken wäre optimal“, weiß er aus Erfahrung und Erlebtem, woran es über all die Jahre Rocco del Schlacko nicht mangelt
Worauf er sich dieses Jahr besonders freut
„Im vergangenen Jahr ist ein Aggregat am Ponyhof abgeraucht und der Strom war weg. Sofort haben alle angepackt und 600 Meter sau schweres Power-Lock-Kabel gezogen. Dafür braucht man sonst Tage. Wir waren dreckig von oben bis unten, aber nach 15 Minuten konnte es weitergehen. So läuft das beim Rocco“, erzählt Mayer, der sich dieses Jahr vor allem auf die Auftritte von Deichkind und den Beatsteaks freut.
„Manche Bands, wie etwa die Donots, trifft man ja immer mal wieder und kommt auch schon mal ins Gespräch. Aber ich würde mich nie aufdrängen“, betont der Familienvater, der nur einmal seine Bewunderung nicht mehr zügeln konnte. „Ich bin seit Jahren großer Fan der Band Jimmy Eat World. Als die auf dem Rocco spielte, hat sich deren Sänger, Jim Adkins, mein Auto ausgeliehen, weil er sich in Saarbrücken eine Kaffeemühle kaufen wollte. Leute, die mich sehr gut kennen, meinten, ich sei noch nie so nervös gewesen. Ich war Fan im eigenen Auto“, lacht Mayer, der in den kommenden Tagen nur zum Schlafen nach Hause kommt, und ansonsten dauerhaft „echt unter Strom“ stehen wird. „Erst wenn am Samstag mit Deichkind die letzte Band von der Bühne geht und alles geklappt hat, bin ich wieder entspannt.“