Konzert mit Musik von vertriebenen Saarländern „Wir haben einen wieder, den wir damals rausgeworfen haben“

Saarbrücken · Die Gäste des Konzerts im Pingusson-Bau erwartet am 24. Mai ab 19 Uhr teils bisher kaum Gehörtes: Musik von Künstlern, die vor den Nazis aus dem Saarland fliehen mussten.

 Der emeritierte Judaistik-Professor Herbert Jochum in seiner Wohnung in Dudweiler.

Der emeritierte Judaistik-Professor Herbert Jochum in seiner Wohnung in Dudweiler.

Foto: Astrid Karger

Einen zurückholen, den man damals verloren hat. Damals, das sind die zehn Jahre ab 1935, denn so lange währte an der Saar das selbst ernannte „Dritte Reich“. 1940 bezeichneten die Nationalsozialisten das Saarland als „judenfrei“. Der katholische Theologe und Professor für Judaistik Herbert Jochum wurde 1937 geboren, er stammt aus Illingen. Sobald er alt genug war, das ungeheure Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen zu erfassen, ließ ihn das nicht mehr los. Wer ist damals alles verschwunden, wurde abgeholt und kam nicht wieder?