„Das Knurren der Milchstraße“ in der Sparte 4 Eine lässige Utopie auf die Probleme der Moderne

Saarbrücken · Trump will Frieden, und Merkel will Chaos: Mit „Das Knurren der Milchstraße“ bietet die Sparte 4 eine gesellschaftliche Utopie, in der Status-quo-Träger geläutert sind und Giraffen „Bitter Sweet Symphony“ singen.

 Plötzlich wütend und sozialdemokratisch: Diese Angela Merkel (fulminant: Laura Trapp) will die bequemen Bürger mal ordentlich aufrütteln.

Plötzlich wütend und sozialdemokratisch: Diese Angela Merkel (fulminant: Laura Trapp) will die bequemen Bürger mal ordentlich aufrütteln.

Foto: Martin Kaufhold/SST/Martin Kaufhold

Schon mal von einer sprechenden Giraffe aufgefordert worden, die Schutzmaske runterzuziehen? Und mal einen Unbekannten zu küssen?  „Traut euch, im Theater darf man das.“ Die Sparte 4 gibt damit einen kurzweiligen und humorvollen Abend. Doch ganz so anarchisch wird es nicht. Die Zuschauer von „Das Knurren der Milchstraße“, die tagesaktuelle negative Testung bewiesen haben, bleiben beim Kussaufruf sitzen. Auch sonst geht alles sehr vorbildlich-pandemiegerecht zu. Aber im Kleinen wird die Erleichterung über sinkende Inzidenzen bei der Premiere am Samstagabend eben doch spürbar: Im Saal wird oft gelacht, das Publikum ist entspannt. Obwohl es zurück in die Normalität gebeamt wird, zu Klimakrise, Populismus, Politikverdrossenheit, mindestens.