Nach Absage der Leipziger Buchmesse Preis der Leipziger Buchmesse wird im Radio verliehen

Leipzig/Berlin · Der diesjährige Preis der Leipziger Buchmesse soll am 12. März im Programm von Deutschlandfunk Kultur bekanntgegeben werden. Dies teilte das Deutschlandradio am Freitag in Berlin mit. Die vom 12. bis 15. März geplante Leipziger Buchmesse war am Dienstag wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt worden.

Damit war zunächst auch unklar, auf welche Weise der Preis vergeben werden soll (wir berichteten).

Üblicherweise wird die Auszeichnung, einer der wichtigsten deutschen Literaturpreise, am Eröffnungstag der Messe verliehen. Er wird jährlich in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung ausgelobt und ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert. In jeder Kategorie sind fünf Titel nominiert.

Die drei Preisträger sollen in der zweistündigen Sondersendung „Lesart“ am 12. März ab 9.05 Uhr vorgestellt werden. Dabei sind der Jury-Vorsitzende Jens Bisky und weitere Mitglieder des siebenköpfigen Auswahlgremiums. In der am stärksten beachteten Belletristik-Sparte sind die Autoren Verena Güntner („Power“), Maren Kames („Luna Luna“), Leif Randt („Allegro Pastell“), Ingo Schulze („Die rechtschaffenen Mörder“) und Lutz Seiler („Stern 111“) nominiert.

Über die Bekanntgabe des Preises hinaus planen Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk vom 12. bis 15. März, dem ursprünglichen Messetermin, einen Literaturschwerpunkt. In Autoren- und Kritikergesprächen sollen aktuelle Titel und Entwicklungen auf dem Buchmarkt vorgestellt werden. Im Mittelpunkt steht der „Bücherfrühling“ am 14. März (13.05 bis 16 Uhr) im Programm von Deutschlandfunk Kultur. Dabei sind die Schriftsteller Lutz Seiler, Ingo Schulze, Ulla Lenze, Irina Liebmann, Bov Berg und Abbas Khider, die aus ihren Werken auch lesen.

Unklar war am Freitag noch die Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung. Er wird sonst traditionell beim Festakt zur Eröffnung der Buchmesse überreicht. Als Preisträger war bereits der ungarische Essayist und Übersetzer László Földényi für sein Buch „Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften“ benannt worden.

Die ARD teilte am Freitag mit, sie werde nach der Messe-Absage eine „virtuelle Buchmesse“ starten. So werde MDR Kultur zahlreiche Autorinnen und Autoren ins Studio nach Halle einladen. Alle Gespräche würden live im Netz, im Radio und bei Facebook übertragen. „Wir bringen die Lesungen quasi als digitale Alternative per Livestream direkt nach Hause“, kündigte MDR-Intendantin Karola Wille an. Am Samstagabend (14. März) wird die dreistündige „ARD Radio Kulturnacht: Unter Büchern“ von allen Kulturradios der ARD übertragen.

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