Mini-Album „Per Aspera“ von Gemini One Vier kantige Brocken

Saarbrücken · Vier Monolithe, massiv, schwer, kantig, grauschwarz. So wirken die jeweils um die acht Minuten langen Stücke dieses Mini-Albums von Gemini One. 2009 haben sich Mathias Rudolph und Tobias Schmitt aus Saarbrücken und Ludwigsburg zusammengetan, das Riegelsberger Plattenlabel Barhill Records hat das Album „Per Aspera“ herausgebracht: eine halbe Stunde lang ist es und durchweg instrumental – außer ein paar Stimmfetzen, die aus der Zentrale der Weltraumbehörde Nasa zu stammen scheinen, was ja zum Bandnamen passt, der sich auf ein Nasa-Programm der 1960er Jahre bezieht.

 Gemini One aus Saarbrücken und Ludwigsburg: Mathias Rudolph (Gitarre, Schlagzeug) und Tobias Schmitt (Bass) haben sich 2009 zusammengetan. Das Foto entstand im Bürgerpark in Saarbrücken.

Gemini One aus Saarbrücken und Ludwigsburg: Mathias Rudolph (Gitarre, Schlagzeug) und Tobias Schmitt (Bass) haben sich 2009 zusammengetan. Das Foto entstand im Bürgerpark in Saarbrücken.

Foto: Gemini One/Hotellounge

Fast meditativ beginnt das Album, mit zarten Gitarrenklängen und zurückhaltend begleitendem Schlagzeug, bevor massives Donnergrollen mit Metal-Motiven ausbricht, sich wieder zurücknimmt, dann wieder mit Hochdruck nach vorne drängt.

Sehr dynamisch ist dieser Auftakt und gibt den musikalischen Kurs vor, der im exzellenten zweiten Stück „Primum sanguis“ noch konsequenter verfolgt wird: Die leisen Passagen sind noch zarter, die lauten noch explosiver. Ein bisschen wie Metallica in Zeitlupe donnert und sägt Mathias Rudolphs Gitarre, bevor das Stück mit einem dahinflirrenden zweiten Gitarrenmotiv und weiteren Nasa-Sprachfetzen eine nahezu epische Qualität bekommt. Stück drei, „Per Aspera“, ist das am wenigsten direkt zugängliche; die hingeschredderten und wieder verhallenden Gitarrenmotive wirken von den vier Kompositionen des Mini-Albums am ehesten improvisiert.

„Ad Astra“ nennt sich das Finale, mit lyrischen Gitarrenmotiven und sachter Bassbegleitung von Tobias Schmitt; es ist das vielleicht melodischste Stück des Albums, voller Melancholie, das sich langsam hochschraubt, um nahezu hymnisch zu enden, voller Kraft. Ein sehr dynamisches und atmosphärisches Mini-Album ist „Per Aspera“, dessen baldige Live-Umsetzung sehr interessant zu werden verspricht: Gemini One gehören zu den Künstlern des Festivals „Les Nuits“ in Hemmersdorf am 11. und 12. Oktober; dort treten unter anderem die Jazzer Sebastian Studnitzky und Pascal Schumacher auf, die neuseeländische Folkband Tiny Ruins, die britische Sängerin Rachael Dadd, die belgische Rockband mit dem schönen Namen The Glücks und der französische Folk-Feingeist Raoul Vignal.

Gemini One: Per Aspera (Barhill Records/Cargo). Konzert: Freitag, 11. Oktober, ab Mitternacht im Jugendtreff Hemmersdorf. Karten unter www.adticket.de, www.reservix.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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