Musikfestspiele Saar Jacques der Große! Konzert zum 200. von Offenbach

Saarbrücken · Die Musikfestspiele Saar können auch leicht geschürzt. Dafür schwang sich am Mittwoch Festival-Chef Bernhard Leonardy auf seine Orgelbank in der Basilika St. Johann, um des 200. Geburtstages von Jacques Offenbach zu gedenken.

Zuerst aber dessen Todes mit Teilen des Requiems von Gabriel Fauré zur Begräbnisfeier 1880 in der Madeleine zu Paris. Zur Orgel trat stimmgewaltig Leonardys Vokalensemble 83, die Soloparts gestaltete Isabel Meiser mit druckvollem Mezzosopran.

Dann kam Offenbach zu Ehren und damit die leichte Muse. Leonardy zeigte die ganze Registerpracht, schwierig aber war es, mit nur zwei Händen all die Register- und Manual-Wechsel so hinzukriegen, dass der Fluss nicht ins Stocken kam. Erst vor kurzem war ein Konvolut von Manuskripten Offenbachs entdeckt worden, Schubladen-Kompositionen, noch nie aufgeführt. Daraus hat sich Leonardy Geistliches ausgesucht. Schlichte Kompositionen, unter deren geistlichem Gewand immer wieder das Operetten-Kostüm hervorlugt. Ein „Ave Maria“ könnte die Schwester von Gounods Bach-Bearbeitung sein, ein „Sponsa Die“ zeigte Lust am Plenum-Donner.

Dann ein Geburtstags-Ständchen  mit Chor und Orgel: Charles Marie Widors monumentale „Toccata“, verschlimmbessert durch einen aufgepfropften Chorsatz „Sing!“ von David Willcocks. Diese Show riss die Zuhörer von den Bänken. „Hoffmanns Erzählungen“ durften nicht fehlen, und dem „Can Can“ aus „Orpheus in der Unterwelt“ fehlten nur die artistischen Beinwürfe der Tänzerinnen. „Les Bouffes-Parisienne“ in der Basilika! Parbleu! Et Mille Sabords!

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