Offizielle Einweihung am Freitag in Neunkirchen Bergarbeiter-Kunst: Der Funke glimmt

Neunkirchen · Am Freitag (23. August) wird in Neunkirchen die Hüttenarbeiter-Fassade des Streetart-Künstlers Hendrik Beikirch eingeweiht. Riegelsberg zieht 2020 nach. Kommt eine landesweite öffentliche Erinnerungs-Galerie zu Stande?

 Streetart-Künstler Hendrik Beikirch bei der Arbeit an dem 15 Meter hohen Porträt. Am Freitag wird es offiziell eingeweiht.

Streetart-Künstler Hendrik Beikirch bei der Arbeit an dem 15 Meter hohen Porträt. Am Freitag wird es offiziell eingeweiht.

Foto: Engel

. Der Streetart-Künstler Hendrik Beikirch hat aufs Tempo gedrückt. Bereits Tage vor der offiziellen Einweihung, die heute stattfindet, wurde sein Fassaden füllendes Hüttenarbeiter-Porträt von Bodo Lutze (79) in Neunkirchen fertig. Nur die Signatur fehlt noch: ECB. Derweil hat das Erinnerungskultur-Projekt, über das die SZ mehrfach berichtete, Funken geschlagen. Der Verein für Industriekultur und Geschichte Köllertal e.V. möchte den international bekannten Künstler für ein weiteres Riesen-Porträt engagieren, wenn nicht sogar für drei. Die fänden sich dann in Püttlingen/Köllerbach, Heusweiler und Riegelsberg. Utopisch? Bereits im Werden. Der Vereinsvorsitzende Franz-Josef Warken sagte der SZ, in  Riegelsberg werde 2020 auf jeden Fall ein Beikirch-Kunstwerk entstehen; um die Finanzierung – das Künstler-Honorar beträgt rund 7500 Euro – sei ihm nicht bang. Man werde aus Vereinsmitteln etwas beisteuern,  Sponsoren finden, Sammlungen auf Stadtfesten organisieren. Warken hat sich Beikirchs Kunstwerk in Neunkirchen angeschaut, hält dessen rauen Realismus in Schwarz-Weiß für  „exzellent“. „Es wäre eine tolle Sache, wenn alle drei Köllertal-Gemeinden Gesichter ehemaliger Arbeiter als Stadtzeichen hätten“, so Warken. Man könne in jeder Kommune an spezielle verschwundene Arbeits- und Wirtschafts-Zweige erinnern und so die eigene Identität stärken. Es müssten nicht ausschließlich Hütten- oder Bergarbeiter sein, sondern Berufe, die das Stadtbild prägten, so Warken.