Literaturpreis für Saar-Autor Neuer Literaturpreis für Christopher Ecker

Kiel/Neustadt in Holstein/Sulzbach · Der aus dem Saarland stammende Schriftsteller Christopher Ecker bekommt den erstmals vergebenen Kay-Hoff-Literaturpreis, der mit 10 000 Euro dotiert ist. Ecker, der mittlerweile in Kiel lebt, wurde bereits mit dem Kunstpreis des Saarlandes und dem Gustav-Regler-Förderpreis ausgezeichnet.

 Der aus dem Saarland stammende Autor Christopher Ecker bekommt jetzt den neuen Kay-Hoff-Literaturpreis. Dieser ist mit 10 000 Euro dotiert.

Der aus dem Saarland stammende Autor Christopher Ecker bekommt jetzt den neuen Kay-Hoff-Literaturpreis. Dieser ist mit 10 000 Euro dotiert.

Foto: Arne Rautenberg/MDV/Arne Rautenberg

Viel fehlt nicht mehr, dann ist das Dutzend der Preise und Auszeichnungen voll. Der aus dem Saarland stammende Schriftsteller Christopher Ecker erhält nun den erstmals vergebenen Kay-Hoff-Literaturpreis der Stadt Neustadt in Holstein. Mit stattlichen 10 000 Euro ist er dotiert. Künftig soll er alle drei Jahre für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Sprache und Literatur in Schleswig-Holstein vergeben werden. Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller Kay Hoff, der 1924 in Neustadt in Holstein geboren wurde und 2018 in Berlin gestorben ist; Hoff hat den Preis selbst gestiftet. Am 15. August soll der Preis überreicht werden.

Die Jury würdigte nun Eckers Schreiben als „außergewöhnliches Leseabenteuer“. Und notiert über den 54-Jährigen: „In überbordender Sprachlust, hochpräzisen Metaphern und mit einem beiläufigen Humor bis hin zum Kalauer scheut er keine Grenzen und entzieht sich wohltuend der literarischen Konfektion mit den modischen Attitüden unserer Tage. Dabei sind seine Protagonisten häufig existenziell Verlorene auf der Suche nach einem Platz in Raum und Zeit.“ Auch den Lesern, heißt es ferner, werde oft wie nebenbei der Boden unter den Füßen weggezogen.“ Seine „Imaginationskraft“ überspringe „wie im phantastischen Märchen Räume und Zeiten. Ecker beschreibt nicht – er bringt zur Erscheinung.“

Der in Saarbrücken geborene und in Neuweiler aufgewachsene Autor lebt heute in Kiel, unterrichtet dort an einem Gymnasium Deutsch und Philosophie. Und das Lehramt ist beileibe nicht nur ein Brotberuf für ihn, auch dafür ist er bereits preisgekrönt: 2015 bekam er den Deutschen Lehrerpreis für innovativen Unterricht.

Seine Romane wie „Fahlmann“ oder „Die letzte Kränkung“, aber auch seine Erzählungen heben sich merklich vom Mainstream der deutschen Gegenwartsliteratur ab, mit seiner Vorliebe für Fantastik, auch Absurdität, finden sich Bezugspunkte eher in der angelsächsischen Literatur oder in der europäischen Vorkriegsliteratur. Auch die lyrischen Arbeiten Eckers sind von Rang.

Zwar muss man die Auflagen seiner Bücher bislang noch eher überschaubar nennen, sein Schaffen aber wird von Kritikern hoch gerühmt und Christopher Ecker hat schon etliche Auszeichnungen erhalten, darunter den Gustav-Regler-Förderpreis des SR, 2018 den Kunstpreis des Saarlandes und 2015 den Friedrich-Hebbel-Preis.

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