Neue CD des Composers‘ Orchestra Berlin (COB) „Fluchtpunkte“ zwischen Bach, arabischen Klängen und TV-Melodien

SAARBRÜCKEN · Gewiss kein Allerweltsensemble ist das Composers‘ Orchestra Berlin (COB): Dem gemeinsamen Nenner entsprechend sind dessen Mitglieder unter dem Zepter der britischen Jazzmusikerin Hazel Leach (Flöte) zugleich auch Komponisten.

Mit einem bunt gefächerten Instrumentenfundus der Bläser-, Streicher- und Rhythmuszunft segeln sie seit 2010 zwischen den Genres Jazz, Klassik, Pop und Weltmusik.

Die Stücke der neuen CD „Vanishing Points“ (Fluchtpunkte) stammen nun allesamt aus der Feder des COB-Tieftöners Dirk Strakhof (E- und Kontrabass) – und der versteht es, „sein“ Orchester in Szene zu setzen. Ob Hommagen an Bach, Kenny Wheeler, an arabische Musik oder bildende Kunst; ob in Noten gesetzte Erinnerungen bis zurück in die Kindheitstage, so etwa an den TV-Oldie „Belphégor oder das Geheimnis des Louvre“ – Dirk Strakhofs Partituren, die gelegentlich Filmsoundtracks ähneln, sparen nicht mit frischen Wechseln, wie etwa zwischen zünftigem Funky-Groove, feinnervigem Streicherintermezzo oder Miniabstechern in neutönende Gefilde.

Stilistische Scheuklappen haben da wenig Chancen, dennoch ist keine spezifische Ader für fordernde experimentelle Kost vonnöten: Die durchweg zugängliche Musik wartet mit einem gediegenen Unterhaltungsfaktor auf. Weniger mit bahnbrechenden Einfällen als vielmehr mit pfiffigen Details punkten Strakhofs orchestral-jazzige Schöpfungen: Für das ebenso groovefreudige wie klangpräzise COB und seine Solisten eine willkommene Spielwiese zu dynamischem Miteinander – und für uns, um neugierig die Lauscher zu spitzen.

„Vanishing Points“: The Composers‘ Orchestra Berlin plays the music of Dirk Strakhof, Label: JazzHausMusik, 17,99 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort