Neue Ausgabe am Sonntagabend Hoffnung für die Musikfestspiele? Neue SPD-Regierung im Saarland will sich dafür „stark machen“

Saarbrücken · Am Sonntagabend starten die Musikfestspiele Saar in ihre neue Ausgabe. Und auch ansonsten herrscht Aufbruchstimmung. Denn die neue SPD-Regierung im Saarland will sich mehr um das Festival kümmern.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Foto: Copyright © Gerhard Richter 2022 (07022022)/Musikfestspiele saar

Ganze neun Zeilen hat die SPD-Alleinregierung den Festivals in ihrem Regierungsprogramm gewidmet. Immerhin. Jenen, die sich erwähnt sehen, reichen diese Zeilen wohl auch. Dürften sie doch einer Förderavise aus der Staatskanzlei gleichkommen. Darunter sind auch die Musikfestspiele Saar, die am Sonntagabend, 22. Mai, in ihre neue Ausgabe „Orientations – Orientierungen“ starten. In bester Tradition an überraschendem Ort, in der Industriehalle Meiser in Schmelz nämlich, mit dem faszinierenden Pianisten Fazil Say.

Weniger überraschend jedoch, was den Sozialdemokraten zur Kultur und speziell den Festivals eingefallen ist. Ophüls-Preis, Perspectives, Loostik und eben die Musikfestspiele sind namentlich genannt; die Etablierten eben. Auch wenn man sich fragen muss, warum nicht noch eine halbe Zeile mehr für die Kammermusiktage in Mettlach übrig war. Seit über 30 Jahren bieten die Hochklassekultur – und zwar fern der Landeshauptstadt. Und: Sie zeigen auch in der aktuellen Ausgabe wieder enorme Erneuerungskraft.

Neue SPD-Regierung im Saarland mit Versprechen an Festivals: Mehr Unterstützung!

Wichtiger jedoch als die Frage, wer warum ausgespart wurde, ist der Kernsatz der Festival-Passage im Regierungsprogramm: „Wir machen uns dafür stark, diese Festivals dauerhaft finanziell abzusichern.“ Sollte das mal mehr als die übliche Absichtserklärung sein, setzte die SPD damit tatsächlich an dem Problem an, das gerade den Musikfestspielen mit jeder Ausgabe neues Ungemach bringt.

Während Institutionen wie das Staatstheater sich ihrer staatlichen Zuschüsse und damit auch der notwendigen Infrastruktur sicher sein können, bangen die Musikfestspiele Jahr für Jahr, ob sie ihr Büro halten können. Hier verbindlich zu unterstützen, wäre tatsächlich mal Politik mit einer für die Kultur nachhaltigen Perspektive. Vielleicht nicht besonders originell, aber garantiert wirkungsvoll.

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