Puppen, im Namen des Hasses unterwegs „Moby Dick“ wurde zum Highlight beim Saarbrücker Perspectives-Festival
Saarbrücken · Passen tiefgründige Philosophie, märchenhaftes Puppentheater und eine grausame Walfang-Story zusammen? Das Gastspiel „Moby Dick“ bei den „Perspectives“ trat den Beweis an.
Mitunter wünscht man sich die Unschuld früher Perspectives-Tage zurück. Als man noch nicht verwöhnt war durch die vielen Objekt- und Figuren-Theater-Produktionen, die dann später sogar die staatlichen Bühnen eroberten. „Raumkunst“ mit komplexen Kulissen-Konstruktionen wurde irgendwann Trend – und für die Perspectives unbezahlbar. Doch man konnte am Dienstag kaum anders als beglückt sein, denn auf der Staatstheater-Bühne passierten magische Dinge. Totenkopf-Gestalten in glänzend schwarzer Regenschutz-Kluft marschierten auf, phosphoreszierende Wale schwebten herbei, Spielzeug große Schiffchen wippten wie bei der Augsburger Puppenkiste über Stoffwellen, und über die gesamte, nur spärlich beleuchtete Szene rollten unablässig Video-Bilder von amorpher Struktur, als habe sich schwarzer Marmor verflüssigt.