Saarbrücker Theater Kein bisschen Poupoupidou

Saarbrücken · Atemlos hetzt Gavin Bryars Kammeroper „Marilyn Forever“ in Saarbrückens Feuerwache durch das traurige private Leben der Leinwand-Ikone Marilyn Monroe. Zum Mitfühlen bleibt bei dem Stück keine Zeit. Und im Ohr bleibt auch wenig.

 Eine Frau und viele Männer: Stefan Röttig muss gleich ein halbes Dutzend Männer rund um Marilyn Monroe (Marie Smolka) singen und spielen.

Eine Frau und viele Männer: Stefan Röttig muss gleich ein halbes Dutzend Männer rund um Marilyn Monroe (Marie Smolka) singen und spielen.

Foto: Astrid Karger Staatstheater/Astrid Karger

Wer seine Dosis Original-Marilyn braucht, bekommt sie zum Glück vor dem Stück. Im Foyer der Alten Feuerwache singt die Monroe – kaum hörbar zwar im Gleich-geht’s-los-Geplauder – aber solche Sounddateien wecken wenigstens selige Erinnerung. Drinnen liegt sie ja schon tot da. Mit bloß 36 Jahren. Ausgelöscht wohl durch einen wilden Cocktail von Schlafmitteln. Vielleicht waren es zu viele Ärzte, zu viele Therapieversuche. Vielleicht war sie es auch selbst. Weil sie ihr Leben nicht mehr aushielt. Oder, war’s gar Mord? Die Mafia, die Kennedy, den notorischen Casanova im Weißen Haus, mit dem Tod seiner berühmten Geliebten belasten wollte. Oder „bereinigte“ ein US-Geheimdienst auf höchste Anordnung hin diese Affäre?