Konzert in Zweibrücken Kool & the Gang zelebrierten die 70er in Zweibrücken

Zweibrücken · Nach dem Konzert am Sonntagabend war die Meinung aller Befragten in einem Punkt gleich: Dass Kool & the Gang erst um 21.20 Uhr auf die Bühne der ausverkauften Westpfalzhalle in Zweibrücken kamen und anschließend über diesen Umstand kein Sterbenswörtchen verloren, sorgte für Unmut.

Der war auch in der Halle schon spürbar, als der 15-jährige Gitarrenvirtuose Frano Zivkovic ein Pfeifkonzert abbekam. Das galt sicher nicht ihm, sondern der Anweisung des Konzertmanagements, dessen Auftritt von der geplanten halben Stunde auf vierzig Minuten auszudehnen. Als dann noch Sanitäter hinter die Bühne eilten, erwartete man Schlimmeres. Zum Glück war nur ein technisches Problem mit dem digitalen Mischpult Ursache der Verspätung.

Das jedenfalls erklärten Kulturamtsleiter Thilo Huble und Roland Nilles, Chef der veranstaltenden Firma Kultopolis. Deren gute Kooperation ermöglichte, dass die Kultband der 70er und 80er Jahre ins Programm der Reihe Euroclassic eingebaut werden konnte.

Schließlich gab es dann doch noch eine tolle Show. Kool & the Gang brachten die 2500 Besucher zum Mittanzen und -singen. Schon als zweite Nummer spielte die Band ihren Hit „Fresh“, später sollte sich die Dichte an Klassikern steigern. Aber auch die Anfänge als mehr Jazz-orientierte Soul-Band kamen nicht zu kurz. Da musste das Party-gierige Publikum auch mal durch einige schräge Harmonien und gewagte Bläsersätze durch. Bis es den typischen Disco-Funk von „Ladies’ Night“ oder „Get Down on It“ gab, mit dem Kool & the Gang berühmt wurden. Sogar die damalige Konkurrenz von Nile Rogers und dessen Band Chic wurde zitiert, ehe es in Richtung der 80er Jahre ging. Da wurde die Band poppig und feierten einen letzten Erfolg mit der überzuckerten Ballade „Cherish“.

Nicht so schlimm, dass Namensgeber Robert „Kool“ Bell in Zweibrücken eher im Hintergrund stand und die schwierigen Bass-Passagen einem jüngeren Musiker überließ. Bis zu zehn Musiker standen auf der Bühne. Gerade der Bläsersatz war eine Wucht, ebenso der vielstimmige Chorgesang. Eine Cover-Band war das jedenfalls nicht, so wie manche Besucher schimpften. Sondern eben das, was von Kool & the Gang 50 Jahre nach deren Gründung noch übrig und möglich ist.

Dass bei der Zugabe, dem Hit „Celebration“ von 1980, die Anlage kurzfristig ausfiel, machte wenig aus: Da hörte man, wie euphorisch die Fans mitsangen.

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