Neue Saison in Luxemburg Transatlantischer Orchestergipfel in Luxemburg

Luxemburg · Die Philharmonie holt die besten Orchester aus Europa und den USA und Stars wie Lang Lang ins Großherzogtum.

 Schon Stammgast in der Philharmonie: Pianistin Hélène Grimaud kommt in der nächsten Saison wieder nach Luxemburg.

Schon Stammgast in der Philharmonie: Pianistin Hélène Grimaud kommt in der nächsten Saison wieder nach Luxemburg.

Foto: Philharmonie Luxemburg/Sebastien Grebille

Kinder, wie die Zeit rast: Die Luxemburger Philharmonie marschiert mittlerweile bereits in ihre 15. Saison. Und längst hat sie sich als Konzertort internationalen Ranges etabliert; dessen Glanz, zum Glück, bis weit ins Saarland strahlt. Das Klassik- und Jazz-Angebot der Philharmonie beweist nämlich Metropolen-Güte, wofür im Saarland leider nicht bloß nach wie vor der passende Spielort, sondern überdies die Kohle fehlt.

Überschrieben haben die Luxemburger ihr neues, 300 Seiten starkes Programmbuch allerdings stocknüchtern mit „15 Jahre im Dienst der Vielfalt“. Klingt ein bisschen nach Nabu-Artenschutz-Agenda, als stünde die Klassik bereits auf der roten Liste. Das Programm an sich aber ist einmal mehr ein Feuerwerk der Klassik. Die Philharmonie feiert denn ihre Saison 2019/2020 selbstbewusst mit erstklassigen Solisten und Orchestern von Weltgeltung. Die Filarmonica della Scala (16. Januar, mit Riccardo Muti) und das Orchester des Mariinsky Theaters mit Valery Gergiew haben sich etwa angesagt: Die Petersburger besorgen denn gleich auch am 15. September den Auftakt zur neuen Saison in Luxemburg. Dazu gesellen sich in der zweiten Hälfte der Spielzeit die Wiener (23. April, mit Zubin Mehta) wie die Berliner Philharmoniker (15. Mai); Letztere mit ihrem neuen Chef Kirill Petrenko.

Der deutschen Hauptstadt ist ohnehin ein Schwerpunkt gewidmet, „Berlin in lights“ heißt det Janze. Und reicht vom Minimalismus-Melancholiker Nils Frahm (8. Oktober) über den immer schnieken Max Raabe samt Palastorchester (17. November) bis eben zu den Philharmonikern. Die gibt’s im Ganzen und in Teilen; am 16. Mai sind die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker sind zu Gast.

Zum reizvollen Vergleich mit Europas Top-Orchestern haben die Luxemburger zudem auch die besten Ensembles aus den USA eingeladen: das Chicago Symphony Orchestra (16. Januar), das New York Philharmonic (6. Mai) und San Francisco Symphony (3. April). Egal, aber ob dies- oder jenseits des Atlantiks, mit solchen exquisiten Orchestern kommen natürlich auch die besten Dirigenten ins Großherzogtum: Maris Jannsons, Riccardo Muti, Esa-Pekka Salonen und Simon Rattle. Es wird also wieder eine Saison für Klassik-Feinschmecker.

Zugleich bleiben die Programm-Macher auch Solisten treu, die schon Stammgäste in der lichten Konzerthalle sind. Die Klavierpoetin Hélène Grimaud bringt dieses Mal (8. Juni 2020) ein Chopin-, Debussy-, Satie- und Schumann-Programm mit. Knapp zwei Wochen später setzt sich Evgeny Kissin (17. Juni) an den Steinway; es lockt ein Beethoven-Abend im großen Saal. Auch Piano-Superstar Lang Lang, der sich aktuell gerade mit „Für Elise“ & Co. seiner Klavieranfänge erinnert, kommt wieder (2. April). Dann aber puristisch mit Bach und den Goldberg-Variationen. Und Mezzosopranistin Cecila Bartoli stimmt bereits am 8. Dezember mit einem Programm aus Arien des 18. Jahrhunderts auf Weihnachten ein.

Oder dann doch lieber Jazz und World-Music? Kein Problem: Tigran Hamasyan (22. November), Wynton Marsalis (14. Februar) und Chick Corea (14. März) kommen ebenfalls in die Philharmonie. Es dürfte schwer werden, da nicht fündig zu werden.

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