Saisonstart am Saarländischen Staatstheater Saarbrücker Uraufführung von „#Peep!“: Bitte kauf mich, sonst ende ich in der Müllpresse

Saarbrücken · Die neue Spielzeit des Saarländischen Staatstheaters hat mit einem Experiment begonnen: „#Peep!“, einer Musikcollage ohne Text im strengen Sinne. Ein gelungenes Experiment?

Kann das bunte Aufhübschen vor der Müllpresse retten? Eine Szene aus „#Peep!“ mit Verena Maria Bauer.

Kann das bunte Aufhübschen vor der Müllpresse retten? Eine Szene aus „#Peep!“ mit Verena Maria Bauer.

Foto: Martin Kaufhold

So ist das also, wenn nachts im Kaufhaus das Licht verlöscht – und auch die Spielwarenabteilung im Dunkel versinkt. Die Puppen und Plüschtiere, die tagsüber regungslos der jungen Kundschaft harren, erwachen langsam zum Leben, mit ungelenken Bewegungen und flatternden Lidern; das Bewusstsein erwacht und damit die Gewissheit, dass das Leben auch eines Spielzeugs begrenzt ist. Zumindest das Leben jener Spielzeuge, die das Stück „#Peep!“ von Mona Sabaschus bevölkern: Sie sind ungewollte Ware, drohender Ausschuss, liegen (beziehungsweise stehen) wie das sprichwörtliche Blei im Regal. Einer Puppe wird zu Beginn mit mitleidiger Geste ein „50 % Off“-Aufkleber an die Brust gepappt. Aber selbst diese Reduktion des Kaufpreises nutzt nichts – auch ihr droht, wie den anderen Leidensgenossen, das Schicksal des nicht Gewollten, nicht Gekauften: Endstation Müllpresse. Was tun?