Ende vom Kabarett Detlev Schönauer will in Ruhestand

Riegelsberg · Der Kabarettist und Erfinder von Jacques’ Bistro kündigt seinen Bühnenabschied an.

 Bis 2021 will Kabarettist Detlev Schönauer noch auftreten. Danach soll Schluss sein.

Bis 2021 will Kabarettist Detlev Schönauer noch auftreten. Danach soll Schluss sein.

Foto: GMLR/jotha56@gmx.de;GMLR

Kabarettist Detlev Schönauer (65) will sich im Frühsommer 2021 von der Bühne verabschieden. Bis dahin spiele er noch sein gerade angelaufenes neues Programm „Frauen verstehen in 100 Minuten“, sagte Schönauer am Montag. „Danach begebe ich mich in den kabarettistischen Ruhestand.“ Sein Plan für danach: Bücher schreiben, einen Video-Blog aufmachen und möglicherweise noch den ein oder anderen Auftritt bei einer Gala oder einer Feier bestreiten. Am Samstagabend feierte sein neuestes Programm in Saarbrücken Permiere. Dort kündigte er bereits seinen Ruhestand an – allerdings, so sagte Schönauer noch am Wochenende, wolle er sich nur von saarländischen Bühnen zurückziehen (wir berichteten).

Er merke zunehmend, wie ihn ein zweieinhalbstündiger Auftritt anstrenge, sagte nun der gebürtige Mainzer, der seit 1976 im Saarland lebt. Hinzu komme, dass ihm politisches Kabarett keinen Spaß mehr mache. Wenn man nicht „brav dem links-grünen Mainstream nachplappert“ und sich stattdessen traut, „abweichende und unbequeme Meinungen“ zu äußeren, werde man oft „in die rechte Ecke gestellt“. „Das muss ich mir nach 40 Jahren auf der Kabarett-Bühne nicht mehr antun.“

Früher sei Kabarett „eine Art außerparlamentarische Opposition gewesen. Man hat die Finger in die Wunden gelegt“. Das sei heute verloren gegangen, sagte Schönauer. „Heute ist nur noch Comedy und nur noch lustig. Das ist mir zu langweilig.“ Schönauer hat insgesamt rund 30 Bühnenprogramme geschrieben. Derzeit ist er mit seinem neuen Programm in Südwestdeutschland auf Tour.

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