Das Programm Hemmersdorf Pop Festival bietet dieses Jahr wieder große Kunst im kleinen Ort

Hemmersdorf · 2022 hatte es ausgesetzt, jetzt tritt das Hemmersdorf Pop Festival wieder an. Was wird den Besuchern geboten?

Niels Frevert kommt mit seinem neuen Album „Pseudopoesie“ nach Hemmersdorf.

Niels Frevert kommt mit seinem neuen Album „Pseudopoesie“ nach Hemmersdorf.

Foto: Hemmersdorf Pop Festival

Dieses Festival hat einiges vor: Besucherinnen und Besucher werden „den Emotionen ausgesetzt, und am Ende lassen wir sie an einem anderen, besseren Ort wieder raus“, sagt Chris Burr, der das ambitionierte Hemmersdorf Pop Festival erfunden hat und organisiert. „Hier treffen sich Hase und Igel bei Nacht - und Pop und Klassik, um Neues zu schaffen.“

Der Männergesangverein ist wieder dabei

2019 feierte das Festival sein Debüt, setzte im vergangenen Jahr aus und kündigt nun seine neue Ausgabe an, für das Wochenende vom 26. bis 28. Oktober – vor allem in der Kirche St.Konrad in Hemmersdorf, auf einer Bühne im Ort, in der Église St. Maurice und im Festsaal in Guerstling. „Stärker denn je grenzüberschreitend“ sei das Programm, sagt Burr, mit seiner Konzert-Agentur Hotellounge international erfahren und vernetzt. Die Künstlerinnen und Künstler kommen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, der Schweiz, England, Irland, Österreich, Polen, Island – und aus Hemmersdorf selbst: Der Männergesangverein ist wieder mit dabei. Beim Programm sollen die „Grenzen der Theorie“ verschwimmen, hofft Burr. „Ein Auseinanderhalten von ‚ernster‘ Musik und ‚Unterhaltungsmusik‘ findet keine Beachtung mehr.“ Ziel ist, „in besonderem dörflichen Ambiente magische Momente zu schaffen und internationale Künstler auf höchstem Niveau zu präsentieren“.

 Die polnische Cellistin Dobrawa Czocher kommt auch zum Festival.

Die polnische Cellistin Dobrawa Czocher kommt auch zum Festival.

Foto: Hemmersdorf Pop Festival

Auch ein Workshop wird geboten

Zu denen zählt etwa die Folksängerin Rachael Dadd aus England, die nebenbei einen Gesangsworkshop anbietet; Singer/Songwriter Niels Frevert reist mit seinem aktuellen „Pseudopoesie“ an, aus Deutschland kommen auch die Sängerin/Pianistin Lisa Morgenstern, der Pianist Niklas Paschburg und die Folkband Me in the Forest aus Saarbrücken. Aus Belgien reisen die experimentellen Pop-Jazzer The Brums und die Rockband Marcel an; England ist neben Rachael Dadd vertreten mit der Formation The Irrepressibles, die sich im weiten Feld zwischen Elektro und Balladenschmacht bewegt. Emotionalen Edelpop bietet Amina Cadelli aus der Schweiz unter ihrem Projektnamen Flèche Love; aus Island kommt die Sängerin und Multi-Intrumentalistin Jófríður Ákadóttir alias JFDR. Ätherische Stimmen und überraschende Arrangements verspricht das Duo Béatrice Mélissa aus Straßburg. Ungewöhnlich sollte auch der Auftritt der polnischen Cellistin Dobrawa Czocher werden.

Diskussion über kulturelle Teilhabe

Neben der Musik am Festivalwochenende gibt es am 26. Oktober auch eine Podiumsdiskussion darüber, was den Festivalmachern unter den Nägeln brennt: kulturelle Teilhabe und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – mit den Bürgermeistern Joshua Pawlak (Rehlingen-Siersburg), Armel Chabane (Bouzonville), Stefan Ochs von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlands (HTW) und Thomas Roscheck aus dem Förderverein des Festivals. „Wir denken über eine strukturschwache Region hinaus“, sagt Burr, das Festival soll „Impulsgeber sein zur Entwicklung des ländlichen Raums“. Dazu brauche es „Mut und Optimismus“ – und Unterstützung. „Die dauerhafte Verankerung ist eine Frage des Vertrauens - und eine wichtige Frage an politische Entscheidungsträger.“

Der Festivalpass (60 Euro) gilt für alle drei Tage und ist erhältlich beim Hemmersdorf Pop-Shop: https://tinyurl.com/4kr3ad8y und www.hemmersdorfpop.de
Tickets gibt es auch an den Vorverkaufs-Stellen von Reservix/Ad-Ticket.

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