Tipps aus dem Ophüls-Programm Wie fühlt sich eigentlich eine ewige Nebenfigur?

Saarbrücken · Ophüls-Tipps abseits der Wettbewerbe: Filme von alten Festivalbekannten, der neue Saarbrücker „Tatort“ und eine Komödie von Max Ophüls.

 Eine Szene aus "The Ordinaries" mit Fine Sendel als ewige Nebenfigur Paula.

Eine Szene aus "The Ordinaries" mit Fine Sendel als ewige Nebenfigur Paula.

Foto: Valentin Selmke/Bandenfilm

Beim Ophüls-Festival stehen  ja traditionell die vier Wettbewerbe im Fokus. Doch auch abseits davon gibt es stets viel zu entdecken, oft auch von Künstlerinnen und Künstlern, die ihre ersten Festival-Schritte in Saarbrücken gemacht haben. Etwa Sophie Linnenbaum, die hier unter anderem ihre famose Doku „Väter unser“ zeigte. Jetzt läuft, einige Wochen vor dem regulären Kinostart, Linnenbaums Spielfilmdebüt „The Ordinaries“ mit einer originellen Frage: Wie fühlen sich Nebenfiguren in einem Film, die wissen, dass sie es nie in die Haupthandlung schaffen, nie wirklich wichtige Dialoge haben? Die ersten Kritiken versprechen einen sehr originellen Film. (Dienstag 22.30, Mittwoch 16 Uhr im Cinestar.)

Die aus dem Saarland stammende Filmemacherin Alison Kuhn zeigte bei Ophüls unter anderem ihre mehrfach ausgezeichnete Doku „The Case You“; jetzt kann man sich ihren Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf anschauen: „Schwarmtiere“, eine halbstündige Adaption der Novelle „Die Turnstunde“ von Rainer Maria Rilke – an einem Traditionsinternat wird eine junge Frau, nachdem sie einem Mitschüler die Nase gebrochen hatte, zu einer ungewöhnlichen Strafarbeit verdonnert. „Schwarmtiere“ läuft im Kurzfilmprogramm „Wir-Maschinen“.
(Mi 14, Sa 18 Uhr Cinestar.)

  Regisseurin Alison Kuhn aus Saarbrücken zeigt ihren Abschlussfilm „Schwarmtiere“.

Regisseurin Alison Kuhn aus Saarbrücken zeigt ihren Abschlussfilm „Schwarmtiere“.

Foto: Christian Zipfel

Das St. Ingberter Kurzfilmfestival „filmreif!“ zeigt bei Ophüls einen Rückblick auf sein jüngstes Programm, mit vier ausgewählten Produktionen. (Di 18 Uhr Camera Zwo, Do 14.30 Uhr Cinestar).

In dem Sonderprogramm „Himmel und Erde“ sind fünf Kurzfilme (zwischen 18 und 26 Minuten) von ukrainischen Filmschaffenden zu sehen: Sie erzählen unter anderem von zwei Schwestern, die auf der Flucht in einer zwielichtigen Unterkunft stranden („I’m out of here“), und von einem jungen Ukrainer, der sich im sicheren Berlin wie ein Feigling fühlt („Warnsignale“). Die Filmteams sind bei der Vorstellung dabei, danach gibt es eine Diskussion. (Samstag 16 Uhr Cinestar.)

Der jüngste, sehr sehenswerte  Saarbrücker „Tatort“ (wir berichteten) läuft zwei Tage vor seiner TV-Premiere beim Festival: „Die Kälte der Erde“ von Kerstin Polte  erzählt vom Hooligan-Milieu, zugleich von den emotionalen und bisweilen auch kriminellen Verstrickungen im Ermittlerteam. (Fr 21.30 Uhr Cinestar.)

Auch ein Film des Festivalnamensgebers Max Ophüls (1902-1957) ist zu sehen: sein Spielfilmdebüt „Die verliebte Firma“ (1932), eine Komödie über einen turbulenten Filmdreh. Max Ophüls‘ Urenkel, Andréas-Benjamin Seyfert, gibt eine Einführung, nach dem Film kann diskutiert werden. (Do, 20 Uhr, Kino Achteinhalb.)

Programm, Infos, Tickets:
www.ffmop.de 

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