Ausstellung „Mon Trésor“ im Weltkulturerbe Vöklinger Hütte Mütterchen Emmi, eine Völklinger Heldin

Völklingen · Für die Ausstellung „Mon Trésor“ ging das Weltkulturerbe Völklinger Hütte auf Schatz-Suche im Saarland. Bereits vor der Eröffnung konnte die Saarbrücker Zeitung Exponate sehen, mit denen sich ungewöhnliche Geschichten verbinden. Wir erzählen sie hier. 

  Patric Bies und seine Fahne „Deutscher Metallarbeiterverband“, die in der Ausstellung „Mon Trésor“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu sehen sein wird. Wann die Ausstellung eröffnen kann, ist wegen Corona noch unklar.

Patric Bies und seine Fahne „Deutscher Metallarbeiterverband“, die in der Ausstellung „Mon Trésor“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu sehen sein wird. Wann die Ausstellung eröffnen kann, ist wegen Corona noch unklar.

Foto: Oliver Dietze

Nicht nur über 2500 Kilometer liegen zwischen Völklingen und der russischen Stadt Kolomna in der Nähe Moskaus, auch die politische Entfernung ist gigantisch. Zugleich verdanken beide Städte ihre besten Tage dem Industriezeitalter und den „Helden der Arbeit“ – und eine daraus resultierende gemeinsame Geschichte, die sich um einen Hüttenarbeiterstreik 1927 in Völklingen rankt, von einem charismatischen Arbeiterführer und einer beherzten Frau handelt, und viel Zeitgeschichtliches offenbart über die kommunistische Bewegung und den antifaschistischen Widerstand. Im Mittelpunkt: die Fahne von Kolomna, ein bisher weitgehend verborgen gebliebenes Symbol-Stück der saarländischen, nein der internationalen Arbeiter-Kultur. Ein großes rotes Stück Stoff, mit dem Aufruf aus dem Kommunistischen Manifest von Marx und Engels „Proletarier aller Länder vereinigt euch“, in kyrillischer Schrift; und einem zweiten Appell, auf Deutsch: „Hört auf Amboss zu sein, Werdet endlich Hammer“.