Künstler treffen Kostenlose Eröffnungsfeier der Urban Art Biennale im Weltkulturerbe
Völklingen · 2021 fiel das Straßenkunst-Event im Völklinger Weltkulturerbe aus, deshalb wird die Eröffnung der sechsten Urban Art Biennale jetzt ganz besonders gefeiert.
Um es kurz zu machen: Es ist viel los am Wochenende vom 30. April auf den 1. Mai im Weltkulturerbe. Generaldirektor Ralf Beil erweist sich als großzügiger Gastgeber. Er lädt zu einem Urban-Art-Opening und zu einem „Familiy Day“ ein. Der Eintritt aufs Gelände und zur Streetart-Ausstellung (Urban Art) sind an beiden Tagen frei, samstags allerdings erst ab 16.30 Uhr. Dann nämlich gibt es eine Eröffnungsfeier mit Politikerinnen-Reden, aber auch der Urban-Art-Ausstellungskurator Frank Krämer steht bereit, um in Anschluss zusammen mit vielen Künstlern beim Parcours durch die Stadt und durch die Hütte die Kunstwerke zu erläutern.
Abends wird dann mit „Food and Drinks“ gefeiert, mit dem DJ-Duo The Robot Scientists. Ihr Musikstil: Disco, Funk und Techno, ein tanzbarer Sound wird versprochen. Am 1. Mai ist dann ab zehn Uhr Familientag. Künstler werden vor Ort sein, um Biennale-Plakate zu signieren, Führungen sind geplant und für Kinder werden spezielle Angebote gemacht. Eintritt kostet an diesem Tag lediglich der Besuch der Ausstellung „The World of Music Video“ in der Gebläsehalle.
Als 2011 die erste „Urban Art“ für Straßenkunst und Graffiti in der Völklinger Hütte zu besichtigen war, war schnell klar, dass sie ein ideales Terrain bietet für diese robuste, plakative, anarchistisch aufgeladene Kunstform. Die Urban-Art-Biennale – sie findet alle zwei Jahre statt – passt wie kein zweites Ausstellungsprojekt ins Weltkulturerbe. Die offene, wie aufgerissen wirkende Möllerhalle mit ihrer Freiluftatmosphäre bietet das perfekte Ambiente für Kunstwerke, die allerdings meist auf Leinwänden statt auf Beton präsentiert werden und selten vor Ort entstehen.
Zunächst konzentrierte sich die Ausstellung auf die Möllerhalle, wuchs bei den folgenden Ausgaben aber auch in das Hüttenareal hinein und machte auch mal kleine Abstecher in die Stadt. Doch in diesem Jahr, bei der sechsten Ausgabe, die 2021 Corona-bedingt ausfiel, breiten sich die Kunstwerke viel stärker aus als üblich. Das prominenteste Beispiel hierfür ist das Arbeiter-Fassaden-Porträt, das Hendrik Beikirch auf eine Fabrikhalle von Saarstahl malte, in unmittelbarer Nähe zum Weltkulturerbe-Eingang. Es ist bereits fertig.
Auch wird beispielsweise die Erzhalle im Weltkulturerbe bespielt, oder das Dach der gigantischen Möllerhalle präsentiert sich mit einem Graffito, das nur aus der Vogelperspektive zu sehen ist. Man muss dafür die Gichtbühne erklimmen. Insofern wird die Hütte selbst mehr als bisher zu einer Freiluft-Galerie. Und auch in die Stadt sind Wege gelegt, etwa zum „lost place“ Röchlingbank, die sich durch drei französische Künstler (Katre, Sethone und Obsolettrismes) wieder in einen öffentlich zugänglichen Raum verwandelt. Diese In-Situ-Projekte machen die diesjährige „Urban Art“ zu einem besonders authentischen Kunst-Ereignis.
Eröffnungswochenende: 30.April/1. Mai, Eröffnungsfeier: 30.4., 16.30 Uhr, Eröffnungsparty ab 19.30 Uhr. Sowohl Eröffnungsfeier wie Party finden in der Erzhalle statt. Anmeldung unter veranstaltungen@voelklinger-huette.org. Freier Zugang zum Family Day: 1. 5., 10 bis 19 Uhr. Ganztägige Live-Performance zum Tag der Arbeit, Künstlerkollektiv Frukty, GUS; Signierstunde mit Codex Urbanus, Maxime Drouet, Frukty, Olivier Hölzl, Icy & Sot, Katre, Mick La Rock, PBoy, Rocco & seine Brüder, Sethone, Jan Vormann; Siebdruck für Kinder mit Kassiopeia e.V.; Baustelle Hochofen: Lego-Dispatchwork mit Lego-Artist Jan Vormann.