Revueartige Jagd im Saarländischen Staatstheater Fortuna, die vom Burn-out Geplagte
Saarbrücken · Es ist die erste Schauspiel-Premiere im Großen Haus seit der Pandemie: Mit „Glück“ will das Saarländische Staatstheater diesen begehrten Zustand neu erforschen.
Da sitzt man wieder, nach einem halben Jahr Zwangs- und Sommerpause, in einem Sessel und wartet darauf, dass sich der Vorhang des Saarländischen Staatstheaters für eine Schauspielpremiere im Großen Haus hebt. Nach einer ungewohnt kulturarmen Zeit, zumindest außerhalb der eigenen vier Wände und des Netzes, schwingt der Zauber des Neuen mit, der Rarität, der Sicherheit, die eine Rückkehr zu lieben Gewohnheiten verströmt. Auch sind die Schreckensnachrichten von beinahe ununterbrochen läutenden Totenglocken im nicht so weiten Italien abgeebbt, die Meldungen um einen Impfstoff scheinen konkreter zu werden, Schengen ist wieder Schengen, es gibt Masken für alle, draußen beginnt ein lauer Sommerabend und auf seinem Platz findet man eine kleine Keksknabberei. Was für ein Glück. Oder nicht? Macht man als Zuschauer nach sechs Monaten da weiter, wo man aufgehört hat? Wird man genauso intensiv Anteil nehmen oder muss man sich neu gewöhnen? Und, welche Antworten haben die Künstler auf der Bühne? In der schon leicht absurden Situation eines ausverkauften Saales, der eher halb leer als halb voll scheint, steigt die Spannung.