Premiere in der Alten Feuerwache Gefangen in den vielen Netzen der Zukunft

Saarbrücken · Gut fünf Monate musste „Eine kurze Chronik des künftigen China“ auf ihre europäische Erstaufführung in der Alten Feuerwache warten. Doch nun verheddert sich das Team in den zahlreichen Strängen der fernöstlichen Sozial-Apokalypse.

 „Der Mann, der Schmerz mitansieht“ (Bernd Geiling) macht Antigone (Gaby Pochert) als blinder Richter einen fragwürdigen Prozess. Es ist einer der starken Momente der Inszenierung.

„Der Mann, der Schmerz mitansieht“ (Bernd Geiling) macht Antigone (Gaby Pochert) als blinder Richter einen fragwürdigen Prozess. Es ist einer der starken Momente der Inszenierung.

Foto: sst/martinkaufhold.de, Martin Kaufho

Prototypen eines totalitären Regimes treffen in diesem Theaterabend auf klassische Figuren der chinesischen Hoch- und Pop-Kultur, ethische Fragen werden verhandelt, politische Anspielungen gestreut. Und im Angesicht von stumpfen Robotern und einer traurigen Hello Kitty lösen sich auch noch die Grenzen von Gegenwart und Zukunft auf. „Eine kurze Chronik des künftigen China“ des 1975 in Hongkong geborenen Theaterautors Pat To Yan ist kein Text, der sich einem Theaterzuschauer in Europa direkt in all seiner Tiefe erschließt.