„Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“ läuft in Saarbrücken Kalorienbomben und die Revolution

Saarbrücken · Die Doku „Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“ erzählt vom Backen, von Kunst und von Geschichte. Am Wochenende läuft der Film in Saarbrücken.

 Erleichterung bei der Ausstellungseröffnung. Die Koch- und Backprofis im New Yorker Museum, von links: Sam Bompas, Dominique Ansel, Alexandra Inkley, Yotam Ottolenghi, Dinara Kasko und Dmitriy Shurygin.

Erleichterung bei der Ausstellungseröffnung. Die Koch- und Backprofis im New Yorker Museum, von links: Sam Bompas, Dominique Ansel, Alexandra Inkley, Yotam Ottolenghi, Dinara Kasko und Dmitriy Shurygin.

Foto: Original Productions/Nat Knight Frey / Steven Robillard

„Ein Kuchen hat viele Bedeutungsebenen“ – so sieht es Yotam Ottolenghi, der weltweit bekannte Koch aus Jerusalem. In London besuchte er eine Kochschule, arbeitete als Konditor in mehreren renommierten Restaurants und eröffnete vor knapp 20 Jahren sein erstes Delikatessengeschäft in London. Heute ist Ottolenghi Kochbuch-Auflagenmillionär, Legende einer kreativen, optisch wie aromatisch äußerst kunstvollen, aber nicht überzogenen  Kochkunst – und ein guter Erzähler, dem man gerne zuhört. So trägt er einen mühelos durch diesen Film mit seinem Namen im Titel, der ein wenig irreführt: „Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“ lässt lukullische Extravaganz erwarten, geradezu erotisierende Kalorienbomben – aber US-Filmemacherin Laura Gabbert hat bei ihrer Dokumentation mehr im Sinn. Sicher, um süße Kuchen geht es auch, um Aromen und Gewürze, aber mehr noch um Kunst und Geschichte, kulinarische Philosophie und Persönlichkeiten – da nimmt sich der Film viel vor für seine knapp 75 Minuten.