Riad Sattoufs Comic-Reihe „Der Araber von morgen“ Frankreich und der Familienfluch

Saarbrücken · In der Comicreihe „Der Araber von morgen“ zeichnet der Künstler „Riad Sattouf seine Kindheit in Libyen und Syrien nach – der jüngste Band erzählt von seiner Jugend im Frankreich der 1990er.

Eine Seite aus „Der Araber von morgen“.

Eine Seite aus „Der Araber von morgen“.

Foto: Penguin/Riad Sattouf

„Noch berührender“ ist das Urteil des französischen Radiosenders France Inter über den fünften Band von „Der Araber von morgen“, aufgeklebt aufs Titelblatt. „Noch bedrückender“ würde besser passen zum jüngsten Teil der Erwachsenen-Comicreihe. Riad Sattouf, Sohn einer Französin und eines Syrers, zeichnete in den fünf bisherigen Bänden seine Kindheit in Libyen und Syrien sowie seine Jugend in Frankreich meisterhaft auf. In Band fünf ist er 14 bis 16 Jahre alt. Das Bedrückende in diesen Jahren ist, dass Sattoufs Vater Abdel den jüngsten seiner drei Söhne, Fadi, entführt und nach Syrien verfrachtet hat. Die Stimmung in der Familie ist von diesem Ereignis geprägt, Tage vergehen vor dem Fernseher und mit Videospielen, ohne dass miteinander geredet wird.