Junge Theaterfans Landesjugendring Saar steigt bei Theater-Abos aus

Saarbrücken · Wenn zwei dasselbe Zielgruppen-Publikum beackern, nennt man das gemeinhin Konkurrenz. Doch beim Landesjugendring Saar und dem Saarländischen Staatstheater (SST) ist das anders. Obwohl sich ihre Wege in Sachen Jugend-Abos trennen, sehen sie sich weiterhin als Kooperationspartner.

Fakt ist, dass es ab der nächsten Spielzeit (2019/2010), die am 7. September beginnt, keine eigenen Theater-Abos des Landesjugendrings mehr geben wird. Das teilte der kaufmännische Direktor des SST, Matthias Almstedt, dieser Tage auf der Spielplan-Pressekonferenz des Theaters mit. Man habe sich auf eine andere Art der Zusammenarbeit verständigt, wolle zukünftig theaterpädagogische Projekte initiieren. Der Grund? Ein zu hoher Verwaltungsaufwand für die nur mehr 300 Abonnenten des Landesjugendrings. In den besten Zeiten lag die Zahl bei 1600, so Georg Vogel. Der Landesjugendring-Geschäftsführer war ebenfalls bei der Spielplan-Presskonferenz anwesend, um das gute Einvernehmen zu dokumentieren. „Die Organisation für diese Zahl von Abonnenten ist besser bei der Theaterkasse aufgehoben“, so Vogel.

Ohne Zweifel handelt es sich um eine Zäsur: Eine 60-jährige Zusammenarbeit  endet in ihrer bisherigen Form. Dies, obwohl, wie sowohl Almstedt als auch Vogel versicherten, das Theaterinteresse der Jugend ungebrochen sei.

Was also ist passiert? Das SST hat aktiv um junge Leute geworben. So gab es beispielsweise das Kooperationsprojekt „Bühnenreif“ mit den Schulen, die ihre Klassen ins Theater schickten.  Zudem führte man eine 50-Prozent-Ermäßigung auf alle Karten für Schüler, Studierende und  Auszubildende ein. Hiesige Studierende, auch die der HTW, der Musik- und Kunsthochschule, kommen sogar kostenlos in die Vorstellungen. Damit entfällt offensichtlich für viele die Motivation, über den Landesjugendring ein zusätzliches Abo abzuschließen. So zumindest die Mutmaßung von Almstedt und Vogel. Kurz: Das SST hat ganze Arbeit geleistet.

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