Kammermusiktage Mettlach Lebensfreude und Melancholie

Mettlach · Das Rivinius-Quartett eröffnete jetzt die Kammermusiktage Mettlach.

Die 34. Runde der Kammermusiktage Mettlach feierte, auch wenn die neue musikalische Leiterin Franziska Hölscher neue Spielstätten erobern möchte, an gewohnter Stelle – der Alten Abtei in Mettlacher – ihren Auftakt. Und auch bei der Wahl der Musizierenden fiel die Wahl auf bekannte Gesichter bei den Kammermusiktagen: Die Brüder Paul (Klavier), Siegfried (Violine), Benjamin (Viola) und Gustav Rivinius (Violoncello), zusammen das Rivinius-Quartett, fungierten am Sonntagvormittag als Türöffner des Kammermusikfestivals.

Die Vier eröffneten ihren Auftritt stimmungsvoll mit Vincent d’Indys Quartett a-Moll für Klavier, Violine, Viola und Violoncello op. 7. Die Musik des ersten Satzes des 1878 uraufgeführten Werks schaffte es bis zu seinem energetischen Schluss zu brodeln und gleichzeitig flüchtig zu bleiben. Der Schlusssatz versprühte dann die pure, tanzende Lebensfreude, nachdem die Stimmung des zweiten, liedhaften Satzes eine melancholische war.

Danach folgte eine zeitgenössische Komposition: Detlev Glanerts „Elysium“ von 2013 zollt dem Komponisten und Lehrer Glanerts Werner Henze Tribut. Bei dem abwechslungsreichen dreiteiligen Stück, das mal gehetzt und aufbrausend, mal zart und tröpfelnd klang, schafften es die Musiker ihre Instrumente wie Farben ineinander laufen zu lassen, die so dann zu einem akustischen Gemälde wurden.

Abschließend kam das Publikum noch in den Genuss des Klavierquartetts g-Moll,op. 25 von Johannes Brahms. Das knapp vierzigminütige Stück Musik riss besonders mit seinem Schlusssatz, das „Rondo alla Zingarese. Presto“, das Publikum zuerst mit und beim folgenden, euphorischen Applaus regelrecht aus den Sitzen, dass es eine Freude war: Brahms Komposition passte aber wirklich vortrefflich unter die mit Engeln gespickte Saaldecke der Mettlacher Abtei. So können die Festwochen weitergehen!

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