Sanierung weiter unklar Bund Deutscher Architekten fordert Erhalt des Pingusson-Baus

Saarbrücken · Nachdem der saarländische Innen- und Bauminister Klaus Bouillon (CDU) am Freitag die Finanzierung von Bauvorhaben vorgestellt und die Sanierung des Pingusson-Baus erneut in Frage gestellt hatte (wir berichteten), hat sich der Bund Deutscher Architekten (BDA), Landesverband Saarland, für dessen Erhalt ausgesprochen.

Die „durch den zuständigen Minister offen zur Schau gestellten Verunglimpfungen dieses erstrangigen Baukulturgutes“ seien für den BDA nicht hinnehmbar, insbesondere, weil es bereits abgeschlossene Planungen mit „gesicherten Baukostenberechnungen“ gebe, wie der Architekt Peter Alt in einer Presseerklärung mitteilt. Neben dieses Aspekts komme dem Pingusson-Bau eine „weit über das Saarland hinausstrahlende Bedeutung“ zu. Diese sei begründet in der dem Bauwerk innewohnenden symbolischen Bedeutung als „Zeichen der Versöhnung“ mit Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Deshalb stehe das Gebäude auch für ein „friedlich vereintes Europa“. Einen Abriss lehnt der BDA deshalb strikt ab und fordert zu dessen Erhalt die „Zuhilfenahme bundesdeutscher und europäischer Finanzmittel“.

Die ehemalige französische Botschaft hat der französische Architekten Georges-Henri Pingusson im Jahr 1955 fertiggestellt. Das Bauwerk liegt an der A620 und wurde bis ins Jahr 2014 als Sitz des Ministeriums für Bildung und Kultur des Saarlandes genutzt. Um die Kosten für eine mögliche Sanierung ist ein langjähriger Streit entbrannt.

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