Das Debüt der Buchmesse Saar Buchmesse Saar: Das digitale Debüt hat Folgen

Saarbrücken · Wegen Corona musste die erste Buchmesse Saar online stattfinden. Am virtuellen Konzept wollen die Veranstalter festhalten.

 Organisator Benjamin Kiehn bei der digitalen Buchmesse.

Organisator Benjamin Kiehn bei der digitalen Buchmesse.

Foto: BeckerBredel

Geplant war sie so natürlich nicht, die erste Buchmesse Saar mit dem griffigen Titel „Bums“. Aber die Corona-Krise hat die ambitionierte Planung mitsamt Buchung der Saarlandhalle in Saarbrücken zunichte gemacht (ebenso wie die „HomBuch“ und „erLesen!“). So also ging die Buchmesse Saar an diesem Wochenende als Online-Veranstaltung über die virtuelle Bühne. Ein großes Risiko. Und die Resonanz? Das 18-köpfige Team zeigt sich mehr als zufrieden. „Insgesamt hatten wir 180 000 Besucherinnen und Besucher“, sagt Organisator Benjamim Kiehn, „was großartig ist für eine Erstlingsmesse – und diese dann auch noch digital.“ Auf insgesamt vier Kanälen haben sich laut Kiehn 72 000 Menschen „Streams angeschaut, interagiert und sozusagen in irgendeiner Form mitgemacht“.

Die Konsequenz für Kiehn sowie  die künstlerischen Leiter Diana und Karsten Wolter von der Buchhandlung Drachenwinkel in Dillingen: Die Messe kommt wieder – und sie bleibt virtuell. Teils wegen des erfreulichen Erfolgs, teils wegen des bleibenden Corona-Risikos, das „tatsächlich nicht überschaubar ist“, wie Kiehn sagt. Die nächste Ausgabe 2021 jedenfalls soll „noch größer werden, mit noch mehr Partnerinnen und Partnern des regionalen Buchhandels“. Dabei denkt das Team auch über eine Verbindung aus realen und virtuellen Veranstaltungen nach, eine Art „saarlandweite Hybridmesse“. Das Konzept für die Messe 2021 soll bereits in den nächsten Tagen präsentiert werden.

Einige Hürden gab es schon bei diesem Online-Start der Buchmesse. „Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten“, sagt Kiehn, „nicht bei den Verlagen, sondern bei den Medienpartnern. Trotzdem fand kaum eine Vorberichterstattung für die digitale Messe statt.“ Technisch lief es da glatter, „es gab tatsächlich keinen einzigen Ausfall des Messesystems. Und es ist uns gelungen, dass von Handy über Notebook bis Smart TV alle Endgeräte genutzt werden konnten.“ Der Löwenanteil der Zugriffe kam dabei aus Deutschland, aber auch Literaturfans aus Australien, Thailand und Indien schalteten sich zu. Insgesamt 180 Verlage, Ausstellerinnen und Aussteller, Autorinnen und Autoren waren laut Kiehn dabei; es gab 32 Diskussionen, 58 abrufbare Lesungen, dazu live auf Facebook und YouTube weitere 42 Lesungen, Workshops und Podiumsdiskussionen.

Der Vorteil des virtuellen Konzepts: In der Mediathek kann man sich die Inhalte der Messe noch anschauen – bis Oktober:

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