Skandal um antike Funde Kunstfälscher von Nennig enttarnt

Nennig · Nennig an der Obermosel ist ein beliebter Ausflugsort im Saarland. Dass das Dorf mit seiner Römischen Villa auch mal ein deutschlandweit bekannter Skandalort war, erfährt man erst jetzt. Wir erzählen einen bisher unbekannten Krimi rund um den dreisten Inschriftenfälscher. Wer war Heinrich Schaeffer?

 Hübsch,  aber gefälscht: Zeichnungen Heinrich Schaeffers von angeblich in der Villa Nennig gefundenen Inschriften.

Hübsch,  aber gefälscht: Zeichnungen Heinrich Schaeffers von angeblich in der Villa Nennig gefundenen Inschriften.

Foto: Museum für Vor- und Frühgeschichte Saarbrücken

Hochstapler haben etwas gemeinsam: Je näher man ihnen kommt, umso schwerer sind sie zu durchschauen. Das war auch bei Heinrich Schaeffer (1837-1884) so.  Er wickelte sie alle um den Finger: in Nennig Grabungsarbeiter und Gasthaus-Wirte, dann Trierer Honoratioren, italienische Künstler-Kollegen und französische Kunstliebhaber. Man musste 1866 schon vom fernen Preußen, von Berlin aus, auf das vermeintlich sagenhafte Geschehen in der Rheinprovinz schauen, um zu ahnen: Da ist was faul mit den Sensationsmeldungen, die der Grabungsleiter Heinrich Schaeffer nach Berlin schickte.